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04.04.2023

Denkanstöße

Vor einiger Zeit hörte ich den Vortrag einer Gehirnforscherin, die darlegte, dass das menschliche Gehirn bei negativen Begriffen in eine Art „Steinzeitmodus“ schaltet. Es kommt zur Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Und: Der IQ sinkt dabei signifikant ab. Keine gute Ausgangslage, um lösungsorientiert zu arbeiten. Damit wir also unser Rechenzentrum, unser Gehirn, bei voller Leistungsfähigkeit erhalten, verschone ich Sie hier mit den hinlänglich bekannten Schlagworten. Lassen Sie sich lieber auf produktive Weise von dieser Ausgabe der BRAUWELT inspirieren!

Aus Reststoff mach Wertstoff – Oft hilft der Blick von außen. Denn es können aus unerwarteter Richtung auf den ersten Blick ganz unwahrscheinliche Lösungen auftauchen. So stellte z. B. Prof. Peter Pfeifer, Gründer der Firma Ineratec, auf dem Technologischen Seminar in Weihenstephan eine Anlage vor, die aus Kohlensäure und Wasserstoff flüssige Treibstoffe und andere chemische Produkte produziert. Die Technologie ist bisher eher im Bereich Schwerlastverkehr verortet. Aber: Gerade das in der Brauerei anfallende, relativ reine CO2 ist für die Umsetzung hervorragend geeignet. Die zur Erzeugung von grünem Wasserstoff nötige elektrische Energie kann über Photovoltaik bereitgestellt werden. Dies und noch mehr Wissenschaft für die Praxis lesen Sie auf Seite 333.

Richtung Technologieführerschaft – Wenn selbst die Gärungskohlensäure als Wertstoff betrachtet werden sollte, dann gilt das erst recht für Treber, Malzstaub und Hefe. Die Zulieferindustrie hat verschiedene Ansätze zur gewinnbringenden Nutzung dieser Reststoffe entwickelt. Zum Beispiel das Konzept Phoenix BMC von Steinecker. Lesen Sie hierzu das Interview mit Dr. Sven Fischer ab Seite 342. Aber auch Brauereien bleiben hier nicht untätig. Wobei die Störtebeker Braumanufaktur mit ihrem Projekt MaltFungiProtein besonders ambitioniert vorangeht. Ziel ist, mal so nebenbei die Braubranche zur Technologieführerschaft im Bereich der Produktion von Protein-Rohprodukten zur Lebensmittelherstellung zu führen. Der Abbau der Cellulose im Biertreber erfolgt im Labormaßstab durch Pilze, bis 2025 wollen die Stralsunder Brauer eine Demonstrationsanlage zur zirkulären Produktion vollwertiger Bierspezialitäten und nachhaltiger proteinreicher Lebensmittel etablieren. Dies war nur einer von vielen weiteren Denkanstößen, die auf der diesjährigen VLB-Frühjahrstagung präsentiert wurden (ab S. 354).

Bleibt mir an dieser Stelle nur, Ihnen ein paar erholsame Osterfeiertage zu wünschen!

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