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14.08.2018

Der Sommer und andere Unwägbarkeiten

Deutschland ächzt unter der Hitze oder leidet unter Unwettern. Für Land­wirte ist der heiße und trockene Sommer auch kein Spaß. Dabei waren Ende Juli die Aussichten an sich noch gut. Die Deutsche Braugersten-Gemein­schaft prognostizierte eine Braugerstenernte von rund einer Million Tonnen in Deutschland. Wobei, schon damals erwarteten einige Bundesländer Einbußen bei Menge und Qualität. Anfang August korrigierte der Deutsche Bauernverband die Ernteprognose für Getreide allgemein deutlich nach unten.

Wird es reichen? – Die Hopfenbauern trifft die Trockenheit auch. Und alles, was zu geringeren Ernten im Hopfen führt, sind schlechte Nachrichten für die Brauer. Denn schon im vergangenen Jahr konnte selbst eine weltweite Rekordernte nicht für eine positive Alphabilanz sorgen, wie aus dem aktuellen Barth-Bericht (siehe S. 931) hervorgeht. Ein Grund für die seit Jahren negative Alphabilanz ist die ungebrochene Sucht der Brauer nach immer mehr des grünen Goldes. Die Frage, ob die Alphamenge in diesem Jahr ausreichen wird für eine positive Bilanz, stellt sich auch deshalb eher nicht.

Wie wird’s schmecken? – Wenn es um das Hopfenaroma im fertigen Bier geht, hat die Wahl der Hopfensorte ganz wesentliche Bedeutung. Es ist und bleibt aber eine Herausforderung, einzuschätzen, wie sich die jeweilige Hopfensorte schlussendlich auf das Aroma auswirkt. Eine Studie, die in Zusammenarbeit der Faculté de Pharmacie de Strasbourg und Comptoir Agricole und Twistaroma erstellt wurde, zeigt nun, wie sich die Hopfensorten Aramis, Mistral und Barbe Rouge auf die damit gestopften Biere auswirken. Die Ergebnisse der Studie finden Sie ab Seite 936 zusammengefasst.

Wann ist‘s sauber? – Hopfen bringt nicht nur Aroma, sondern sorgt auch für mikrobiologische Sicherheit im Bier. Dennoch schaffen es einige Mikro­organismen, Bier zu verderben. Oft genug finden sich diese ursächlich in Biofilmen wieder. Die Mecklenburgische Brauerei Lübz geht den Kampf gegen den Biofilm in der Abfüllanlage jetzt nach einem neuen System an. Dort wird nicht mehr nach festen Zeitintervallen, sondern bedarfsgerecht entsprechend des online gemessenen Biofilms gereinigt. Wie dieses System funktioniert, konnten Sie schon in Teil 1 des Artikels von Michael Günsel, Stefan Loch-Ahring und Dr. Adriana Tamachkiarow lesen (vgl. BRAUWELT Nr. 23, 2018, S. 660-662). Nun folgt im Teil 2 ab Seite 945 eine Übersicht zu den ersten Praxiserfahrungen mit dem Condition Based Cleaning.

Wo passt‘s hin? – Das System wäre vielleicht auch interessant für die Platan Brauerei in Tschechien. Dort wurde zwar gerade erst eine nagelneue Abfülllinie für Dosen gebaut, das aber auf engstem Raum. Und enge Räume und kleine Nischen, dass liebt bekanntlich der Biofilm. Erstmal zeigen wir nun aber ab Seite 942, was und wie KHS das Projekt in Tschechien realisiert hat.
So zufrieden wie die Beteiligten von KHS und der Brauerei Platan wären wahrscheinlich auch gerne die Landwirte nach der Saison 2018 – ob das klappt, werden wir dann demnächst berichten können. Das ist ziemlich sicher.

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