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08.05.2018

Wir haben die Wahl

Nicht nur in Bayern und Hessen darf in diesem Jahr noch eine Wahl getroffen werden. Abseits der politischen Bühne können Brauer aus einer riesigen Vielfalt von Rohstoffen wählen – und die wird auch noch immer größer! Zum Beispiel durch Winterbraugersten, die problemlos vermälzt und verbraut werden können, wie beim 21. Romeis Brauertag festgestellt wurde. Wir berichten ab Seite 509.

Berlin – Freising – Dass die Auswahl an Braugerstensorten sich immer weiter erhöht und die Qualität der Züchtungen steigt, daran hat das sogenannte Berliner vProgramm einen ganz wesentlichen Anteil. Wie das Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft die neuesten Braugerstenzüchtungen bewertet hat, fasst für uns Dr. Martina Gastl vom Lehrstuhl Brau- und Getränketechnologie, Freising, zusammen. Wie zum Beispiel die Sorten Laureate und Accordine in den großtechnischen Versuchen bei Mälzereien und Brauereien abgeschnitten haben, lesen Sie ab Seite 516.

Anhalt – Köthen – Es muss nicht immer Malz sein. Um malzbasierte Lebensmittel herzustellen, kann auch Malzextrakt verwendet werden. Dieser Alleskönner unter den funktionellen Lebensmittelzutaten wird vielen Verbrauchertrends gerecht, findet Prof. Jean Titze von der Hochschule Anhalt, Köthen. Er stellt uns ab Seite 527 drei unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten für Malzextrakt vor. Die Beispiele zeigen, wie viel Potential in Malzextrakt steckt.

Ostwestfalen – Lippe – Was vom Malz in der Produktion übrig bleibt, das ist der Treber. Doch auch der kann mehr, als nur im Futtertrog landen. An der Hochschule Ostwestfalen-Lippe wurde in Zusammenarbeit mit der Aquagroup AG eine Methode entwickelt, durch die die Cellulose aus Biertreber nutzbar gemacht wird. Daraus kann dann zum Beispiel wiederum Bioethanol hergestellt werden. Timo Broeker und Prof. Jan Schneider erklären uns die Methode, mit der Biertreber oxidativ aufgeschlossen wird (S. 530).

Kopenhagen – Frederiksberg – Eine neue Analysenmethode, mit der die Enzymaktivität direkt im Malz getestet werden kann, stellt schließlich noch Dr. Julia Schückel ab Seite 533 vor. Schnell und akkurat soll der dazu von GlycoSpot entwickelte Testkit sein. Das Verfahren könnte zukünftig auch bei der Selektion von Zuchtstämmen von Braugerste zum Einsatz kommen, also zum Beispiel im Rahmen der Untersuchungen des Berliner Programms.
Die Auswahlmöglichkeiten werden also auch bei den Testverfahren immer zahlreiche. Wer die Wahl hat, hat die Qual? Naja, immerhin weniger quälend, als auf politischer Ebene.

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