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23.05.2017

Zahlen bitte!

Wer im Restaurant um die Rechnung bittet, der hofft doch zumindest insgeheim, die Zahl unter dem Strich möge nicht ganz so hoch ausfallen wie befürchtet. Anders ist das, wenn die Brau- und Getränkebranche etwa auf den Pro-Kopf-Verbrauch der Bundesbürger blickt – dann dürften die Zahlen etwa für 2016 ruhig höher ausfallen.

Nachgerechnet – Der Pro-Kopf-Verbrauch an Getränken des deutschen Bundesbürgers ist 2016 um 0,7 Prozent zurückgegangen – dies entspricht etwa fünf Litern Kaffee, Tee, Wasser usw., die der Deutsche pro Jahr weniger konsumiert. Die gute Nachricht: Zwar wird weniger konsumiert, dafür aber mehr Geld ausgegeben. Die Konsumausgaben für alkoholfreie und alkoholhaltige Getränke erhöhten sich um 1,8 Prozent. Und mit Blick auf die alkoholfreien Biermischgetränke ergibt sich für diesen Teilmarkt ebenfalls ein Plus, nachzulesen im Artikel von Dr. Kai Kelch und Christiane Hohmann ab Seite 616. Ausführliches zum Getränkeverbrauch 2016 insgesamt lesen sie im Bericht von Michael Breitenacher ab Seite 611. Im laufenden Jahr sieht Breitenacher übrigens gute Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung des Getränkesektors.

Definiert – Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Selbst wenn man keinen bösen Willen voraussetzt, die wichtigste Grundlage für eine aussagekräftige Statistik ist eine einheitliche, klar definierte Datenbasis. Die zu finden ist nicht leicht, schon gar nicht, wenn nicht einmal der zu betrachtende Markt genau definiert ist: Was ist in Deutschland zum Beispiel Craft Bier? Dass die Definition aus den USA nicht übernommen werden kann, da sind wir uns einig. Dr. Gergely Szolnoki, Eva Pensel und Arne Sperl, alle Hochschule Geisenheim, bieten ab Seite 618 den Einstieg in die Diskussion, wie Craft Bier für Deutschland definiert werden könnte und stellen die Marktsituation dar.

Verkauft – Zahlen und Statistiken, die spielen auch für den Vertrieb der Brau- und Getränkebranche eine große Rolle. Nicht zuletzt wird daran der Erfolg der einzelnen Mitarbeiter gemessen. Einen Neueinsteiger im Vertriebsteam kann man so natürlich noch nicht bewerten. Laut Rainer Skazel, DIV Deutsches Institut für Vertriebskompetenz, Radolfzell, sei bei der Neuanstellung eines Verkäufers noch immer der „Nasenfaktor“ entscheidend. Also entscheiden eher Glück und Zufall bei der Personalauswahl. Wie man diese auf objektive Kriterien stützen kann, wird in Skazels Beitrag ab Seite 626 erklärt.

Eingestiegen – Verkaufen will auch Markus Betz. Mit der Anmeldung der Marke „BeerLovers“ und der Eröffnung des gleichnamigen Geschäfts im Zentrum Wiens, ist Betz auf breiter Basis in den stationären Handel von Bierspezialitäten eingestiegen. Worauf sich die Idee dahinter und das Marktkonzept stützen, stellt ab Seite 629 Sandra Ganzenmüller, kommunikation.pur, München, für uns vor.

Angesichts der hohen Margen, die mit Bierspezialitäten zu erzielen sind, lohnt sich die Listung im Craft Bier Shop unter dem Strich sicher auch für den Brauer – auch wenn das Trinkgeld wahrscheinlich ausbleibt.

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