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20.10.2005

„Bier bringt Lebensfreude“

Dieses Statement von RA Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, in seinem Referat anlässlich des 8. VLB-Forum am 12. Oktober in Berlin (s. S. 1394) unterschreiben sicher alle Brauer. Wenn es dann aber darum geht, diese Botschaft auch nach draußen, an den Konsumenten und Bierliebhaber zu bringen, dann sieht die Sache schon anders aus. Dann denken viele Brauereien in Zeiten enger werdender Märkte nur noch an ihre eigene Marke und vergessen, die Vorzüge eines maßvollen Biergenusses zu kommunizieren. P. Hahn hat ja recht, wenn er fordert, die Botschaft „Bier bringt Lebensfreude“ stärker als bisher unters Volk zu bringen. Dazu sind alle aufgerufen, die kleineren wie größeren. Sie sollten sich nicht hinter den Verbänden verstecken, sondern die Themen, die die Branche betreffen, auch verstärkt mit den Politikern auf allen Ebenen diskutieren, um zu vermeiden, dass Bier immer mehr in die Ecke der Drogen gestellt wird.

Die Präsentation von Bier im Getränkefachgroßhandel ist sicher auch eher

als „suboptimal“ einzustufen. Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels forderte in seinem Referat bei der gleichen Veranstaltung eine bessere Präsentation der Biere. „Vor lauter Marken findet man keine Informationen zu den unterschied­lichen Biersorten und deren Geschmack, keine Empfehlungen zu bestimmten Speisen, keine Angaben zu den positiven Aspekten eines maßvollen Biergenusses sowie keine Vorstellung der Rohstoffe bzw. des Herstellungsprozesses“. Guder beklagte auch die mangelnde Unterstützung des GFGH durch die Brauereien bei diesem Thema. Allerdings ist hier der GFGH auch selbst gefordert. Ein geplanter Kurs zur Ausbildung zum „Bierfachberater/Biersommelier für den Handel“ ist da schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Fachzeitschrift „getränke markt“ aus dem Fachverlag Hans Carl, die sich in erster Linie an den Getränkefachhandel richtet, stellt ja nicht von ungefähr immer wieder Bierspezialitäten im Aussehen, Geruch und Geschmack vor bzw. gibt Empfehlungen zu Festmenüs mit Bier zum Nachkochen, wie z.B. in ihrer nächsten Ausgabe.

In Österreich hat sich das Image des Bieres deutlich verbessert. Das stellte

der Marktforscher Dr. Werner Beutelmeyer fest. Er präsentierte entsprechende Umfrage­ergebnisse bei der 55. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker in Salzburg (s. S. 1393). Bier steht in Österreich nunmehr verstärkt für Genuss und für Qualität, obwohl es immer stärker unter den Druck der „In-Getränke“ gerät. Sicher ist dies auf die gute Öffentlichkeitsarbeit der

österreichischen Brauereien zurückzuführen. Der Konsument, so die Umfrage wünscht mehr Vielfalt, er will verführt sein.

Die Bierneugierde ist ein entscheidender Faktor beim Biereinkauf. Diese wird sicher auch geweckt durch neue, innovative Biere wie das Weißbierpils (s. S. 1392). Derartige Projekte sollte man mit Interesse verfolgen, auch wenn sie auf den ersten Blick eventuell nicht mit den bestehenden Rechtsvorschriften in Deutschland übereinstimmen sollten. Zumindest erfährt das Thema Bier auch in der Tagespresse wieder einmal eine positive Aufnahme (Süddeutsche Zeitung, 12. Oktober 2005).

Positive Aufnahme wird auch „Brauwelt Plus“ erfahren, das neue Info-Paket der Brauwelt, das ab S. 1399 vorgestellt wird. Der Brauwelt-Leser hat ab Beginn 2006 dann neben der Printversion den Online-Zugriff auf die enormen Datenbestände, die im Fachverlag Hans Carl seit 1991 für die Braudatenbanken aufbereitet werden. Jetzt bleibt kaum noch

eine Frage unbeantwortet, sei es aus der Technik und Technologie, aus der Braukunst, der Herstellung und Entwicklung von Getränken, aus der Vermarktung und dem Vertrieb.

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