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23.01.2007

Vom Winde verweht…

„Leben ist das, was passiert, während man etwas ganz anderes plant“, sagte John Lennon. Und wie sehr er Recht hatte! Wie oft werden Pläne und Visionen von der Realität zunichte gemacht? Dazu bedarf es nicht immer eines so „prächtigen“

Sturmes, wie „Kyrill“ in der Übersetzung lautet und der in der vergangenen Woche nicht ganz spurlos an unserer Branche vorbeigegangen ist.

Gut, wenn man vorbereitet ist. Größtmögliche Planungssicherheit ist in unserer schnelllebigen Welt unverzichtbar. So haben der Verband Privater Brauereien Deutschlands und der Bundesverband des deutschen Getränkefachgroßhandels eine mittelständische Getränkeallianz besiegelt

(S. 77), um gemeinsam ihre Mitgliedsbetriebe zu stärken, Vertriebsvorteile zu nutzen und so den Erhalt mittelständischer Strukturen zu gewährleisten.

Auch beim 13. Flaschenkeller-Seminar in Weihenstephan ging es um Planungssicherheit: Ob mittels einer Reise durch den Kennzahlen-Dschungel (auf dass ein Benchmark-Vergleich auch effizient ist), ob Schutz vor Produkthaftungsfällen durch sichere Analyse defekter Flaschenkästen oder hohe Flexibilität durch moderne Modulbauweise von Verpackungsmaschinen – die Teilnehmer können gut gewappnet auch Stürmen aus wechselnden Richtungen begegnen.

Dass der Wind im Forschungsbereich rauer weht, merken die Hochschulen schon lange. Universitäts-Präsident Prof. Herrmann hat daher der TUM Weihenstephan eine Umstrukturierung verordnet, mit der sich Weihen-stephan deutlich internationaler präsentiert. Im Interview mit Studiendekan Prof. H.-C. Langowski werden die neuen Strukturen in Weihenstephan vorgestellt (S. 79).

Mit „Kriterien für die Planung oder Erweiterung einer Brauerei“ (S. 84) beschäftigt sich Dr. Karl Unterstein, Weiden. In seinem Beitrag mahnt er zu einer systematischen Abarbeitung des „Bierwerdeganges“. In Teil 1 seines zweiteiligen Leitfadens gibt er Tipps und Orientierungshilfen für den Produktions- und Abfüllbereich.

Planungssicherheit fordern Braugersten-Produzenten seit Jahrzehnten. Angesichts der sich heute bietenden Alternativen scheint ihr Geduldsfaden langsam zu reißen. Dr. Horst Zimmermann, Braugerstenverein Nord-Ost, betrachtet die Entwicklungen auf dem Braugerstenmarkt der letzten Jahre, ihre Triebfedern und die Alternativen der Landwirtschaft (S. 95).

Auch das Thema Fassbepfandung zwingt den Brauereien Entscheidungen mit langfristigen Auswirkungen ab. Gerhard Ellsässer, Cargo-Logix in Merzhausen, bietet „Neue Denkansätze in der Redistributions-logistik“ (S. 102) und empfiehlt darin, frühzeitig Überlegungen für ein Konzept anzustellen, welche über die Einführungsphase hinausgehen. Auf lange Sicht gibt es bessere, sprich effiziente, und Kosten sparende Alternativen.

Derart gut informiert hoffen wir, dass unsere Leser vor unberechenbaren Stürmen, wie sie zum Beispiel aus lauen fränkischen Lüftchen mit Namen Pauli erwachsen und im fernen München sogar Ministerpräsidenten zu Fall bringen, verschont

bleiben.

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