Entwicklungstrends in der Getränkeindustrie

Wohin entwickelt sich die Getränkeindustrie? Mit welchen Herausforderungen müssen wir morgen rechnen, und wie können wir uns ihnen stellen? Schwierige Fragen, die uns alle bewegen. Trends geben einen ersten Aufschluss über das, was morgen sein könnte.

Beim diesjährigen Hochschultag in Weihenstephan zeigte Dr. Sven Fischer die Trends im Bereich Markt und Verpackung auf, die Auswirkungen auf die Getränkeproduzenten und ihre Anlagenbauer haben. Auch die Beauftragte der TUM für Weihenstephan, Prof. Anna Reichlmayr-Lais, gab Einblick in die geplante Rolle der TU München und insbesondere Weihenstephans, vor allem in finanzieller Hinsicht (S. 869).

Über die Top 13 Brauereien in der Media-Berichterstattung 2006 legte die International-Media-Analysis-Group (IMAG) ihren Bericht vor (S. 870). Wer erzielte die meisten positiven Berichte, wer kam nicht so gut weg? Worüber wurde berichtet? Themen, die positive Schlagzeilen machten, waren das Absatzplus dank Fußball-WM oder auch Veranstaltungen einzelner Brauereien. Negative Berichterstattung gab es vor allem zu den Lieferengpässen im Sommer 2006 und zu Bierpreiserhöhungen. Apropos Bierpreiserhöhung:

„Trading up ist immer möglich, jetzt aber besonders erwünscht“, meint Autor Dr. Kai Kelch, Braunfels, in seinem Beitrag. Er nennt verschiedene, herausragende Beispiele für Betriebe, die dem abnehmenden Bierabsatz mit der „rationellen Produktion von qualitativ hochwertigen Produkten im hochpreisigen Segment für Biergenießer und wahre Kenner“ begegnen. Von der Bierkultur zum Bierkult, dann klappt,s auch mit dem „Super-Premium-Preis“!

Welche Entwicklung die Wirtschaftlichkeit von Blockheiz-kraftwerken genommen hat, können Sie in unserer vierteiligen Serie „Das Blockheizkraftwerk in der Brauerei heute“ lesen. Dr. Karl Unterstein, Weiden, betrachtet die veränderten Rahmenbedingungen und gibt Hinweise für eine neue Berechnungsgrundlage. Im Teil 1 auf S. 883 geht es zunächst um den Sudhausbereich.

Auch der Mittelstand muss nicht auf High-Tech verzichten.

Ob Neu-Konzipierung des Flaschenkellers oder Einbau in eine bestehende Abfüllanlage – Lösungen gibt es immer. Wie diese in den Brauereien Häberlen in Gaildorf und Franken Bräu Riedbach aussehen, lesen Sie ab S. 888.

Wenn aber die Entwicklung der Brauerei in die falsche Richtung tendiert, hilft nur noch eines: Eine objektive Beurteilung der Sachlage. Im Artikel „Krisenerkennung: Wenn der Ertrag schwächelt“ (S. 895) wird aufgezeigt, dass das Ignorieren erster Symptome kein probates Mittel ist, um den Betrieb aus der Krise zu führen. Meist gibt es zu diesem Zeitpunkt noch genügend Auswege: Die Optimierung des Produkt-Portfolios, des Kostenbereiches und des Finanzierungsbereiches helfen, den Trend umzukehren und in eine positive Entwicklung umzumünzen.

Auf dass es in barer Münze resultiere …