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05.02.2008

Die Alkoholpolitik als eines der drängendsten Themen der Brauwirtschaft

Es gibt derzeit viele Themen, die die deutsche Brauwirtschaft beschäftigen. Bei einigen Themen ist eine Lösung absehbar. Inwiefern die Brauer inhaltlich Einfluss nehmen können, bleibt abzuwarten. So soll voraussichtlich zum Jahresende die Nachfolge von Prof. Werner Back am Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I in Weihenstephan geklärt sein. Dies stellt er selbst am ersten Tag des 41. Technologischen Seminars in Freising in Aussicht, das unter dem Motto „Rückblick und Ausblick“ stand (S. 113). Dr. Lothar Ebbertz, Schirmherr der Veranstaltung, forderte in seinem Grußwort einen engen Schulterschluss von Instituten, Verbänden und der Brauwirtschaft, um die Bedürfnisse des Brauwesens in Weihenstephan vernehmbar in Richtung Politik zu äußern. Andere Fakultäten machen es uns mit einer bemerkenswerten Entschlossenheit vor.

Anderes ist von uns – zugegebenermaßen – nur schwer zu beeinflussen. Das Netzwerk Lebensmittelforum beklagt die Verteuerung von Lebensmitteln durch die Energiepolitik (S. 114). Ausschlaggebend hierfür ist die Verknappung der Rohstoffe zur Herstellung von Lebensmitteln, so das Forum, das in seiner Aussage durch den Internationalen Währungsfonds unterstützt wird. Auch das allgemeine Geschäftsklima der Brauereien hat sich im vierten Quartal 2007 deutlich abgekühlt. Der Geschäftsklimaindex ist laut ifo-Institut von +0,8 auf –10,9 Indexpunkte gesunken (S. 114).

Ohne Fremdenergie und Abfall – Das sind die Wünsche der Politik für die Produktionsweise der Zukunft. Werner Kepplinger, Montanuniversität Leoben, Österreich, beschreibt in seinem Beitrag „Der Einsatz von Biertreber für die Energiebereitstellung in einem Brauereiverbund“ die theoretischen Grundlagen für ein Konzept, bei dem Fremdenergie und klimarelevantes CO2 weitestgehend reduziert werden sollen. Auch wenn dieses Ziel noch nicht vollständig erreicht werden kann – technologische Ansätze und Patente gibt es genug (S. 120).

Die schwersten Geschütze in Richtung Brauwirtschaft werden zurzeit aber sicherlich bei der Alkoholpolitik aufgefahren. In unserem Bericht „Alkoholpolitik – zentrales Thema der Deutschen Brauwirtschaft“ über eine Informationsveranstaltung des Deutschen Brauer-Bundes zur Alkoholpolitik in der EU und in Deutschland wird deutlich, dass an dieser Front mit restriktiven Maßnahmen gerechnet werden muss, sofern die alkoholische Getränke produzierenden Branchen in ihrem Bemühen scheitern, in der Öffentlichkeit einen wirkungsvollen Beitrag zur Prävention von Alkoholmissbrauch zu leisten. Der DBB und seine Mitgliedsverbände haben eine Reihe verschiedener Kampagnen initiiert, die in Berlin vorgestellt wurden (S. 136).

Hier müssen die deutschen Brauer inhaltlich und öffentlichkeitswirksam Einfluss nehmen, um die Alkoholdiskussion wieder auf eine sachliche Basis zu stellen, das Verantwortungsbewusstsein einer Branche zu dokumentieren und den Abstinenzverfechtern nicht das Feld zu überlassen.

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