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03.06.2008

Energie brennt allen unter den Nägeln

Mit diesen Worten eröffnete Dr. Georg Schu, IGS, Hallbergmoos, vergangene Woche das 9. Energietechnische Seminar, das erstmals in Zusammenarbeit mit dem Competence Pool Weihenstephan und dem Fachverlag Hans Carl in Nürnberg veranstaltet wurde. Auch die Süddeutsche Zeitung widmete die donnerstägliche Beilage derselben Woche diesem Thema, wenngleich sie den ersten Artikel mit „Energiepolitik ohne Impulse“ betitelt, was beim Weihenstephaner Seminar bei weitem nicht der Fall war. Eines ist klar: Dass der Anbau von Energiepflanzen und Pflanzen für die Lebensmittelproduktion um dieselbe Ackerflächen konkurriert, ist auch in der hohen Politik mittlerweile angekommen (vgl. „Kanzleramt erkennt Flächenkonkurrenz an“, S. 621).

Die Konkurrenzsituation war absehbar, wie Prof. Faulstich vom Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie der TUM und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen beim Energietechnischen Seminar erläuterte (S. 617). Aber selbst die momentan von der Politik genannten Ziele und Kennzahlen sind kaum erreichbar, eben aufgrund begrenzter Flächen. Vielmehr als auf den Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energie sieht er Potenzial bei der Verbesserung der Energieeffizienz, wozu beim Seminar verschiedene Lösungen vorgestellt wurden (S. 617). Dabei ging es sowohl um Beratungs- und Fördermöglichkeiten für die Betriebe, um die Einführung von Energiemanagementsysteme für mehr Effizienz als auch um Anlagen und Verfahren, über die wir in späteren Ausgaben noch berichten werden.

Erfindungsgeist beim Energiesparen hat die Brauwirtschaft schon oft bewiesen. Wir stellen Ihnen als jüngstes Beispiel dazu ab Seite 628 die Weiterentwicklung des Schonkochverfahren SchoKo aus dem Hause Kaspar Schulz, Bamberg, vor, den SchoKolino. Speziell für den Einsatz in sehr kleinen Anlagen wurde ein Verfahren entwickelt, das Potenziale zur Energieeinsparung und Qualitätsverbesserungen auch für Gasthausbrauereien erschließt.

Auch Wasserthemen brennen unter den Nägeln. Schließlich ist Wasser ebenfalls eine Ressource, mit der es sparsam umzugehen gilt. In unserem Artikel „Wassermanagement in der Getränkeindustrie“ von Otmar Hiehn, Tensid-Chemie, Muggensturm, und Helmut Guggeis, König Ludwig, Fürstenfeldbruck, zeigen die Autoren auf, wie die Erkenntnis „Wir müssen Wasser sparen“ in die Praxis umgesetzt wurde. Das beschriebene Projekt befasst sich dabei hauptsächlich mit der Reduzierung des Frischwasserverbrauchs, der um zwölf Prozent des Ausgangswertes reduziert werden konnte (S. 640).

Um neue Erkenntnisse und Verfahren in der Wasser-

desinfektion ging es in einem von verschiedenen Themenschwerpunkten des 15. Dresdner Brauertages, den Dr. Alfons Ahrens und Christoph Kunzmann, VLB Berlin, gestalteten. Unser Bericht ab S. 618 informiert Sie über den aktuellen Stand der Entwicklungen.

Und so bleibt zu hoffen, dass sich – wenn schon nicht die Politik – so doch die Brauwirtschaft mit energischen Impulsen bemerkbar macht.

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