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01.07.2008

Die Zukunft gehört den Mutigen

Es gibt viele Sprichwörter, die sich auf den deutschen Biermarkt übertragen lassen – ob „Stillstand ist Rückschritt“ oder das berühmte Kaninchen vor der Schlange… Man kann es aber auch positiver, motivierender ausdrücken, wie es Günter Birnbaum, GfK Nürnberg, beim Deutschen Brauertag Mitte Juni in Berlin getan hat. „Die Zukunft gehört den Mutigen! Sehen Sie die Veränderung als Chance zu gestalten, ansonsten werden Sie gestaltet – und das ist immer die schlechtere Position“, appellierte er an die deutschen Brauer, auf die sichtbare Trendwende bei den Konsumenten zu (re-)agieren.

Auch wenn die Alkoholpolitik ihre langen Schatten voraus wirft (um bei den Sprichwörtern zu bleiben): Es gibt genügend Möglichkeiten, trotz der drohenden Einschränkungen durch die Politik auf die neuen Verbraucher-Trends zu reagieren. Die „Geiz-ist-geil“-Zeit ist vorbei. Individuelle Verbraucherwünsche bedienen und die Wertigkeit des Produktes betonen, das sind nur zwei Aspekte, mit denen deutsche Brauer ihre Ertragslage trotz abnehmendem Bierdurst verbessern können, so Birnbaum weiter. Die Erfolgschancen sind gut! Welche Themen noch beim Brauertag diskutiert wurden und wie das neue Präsidium bzw. der Vorstand des Deutschen Brauer-Bundes besetzt sind, erfahren Sie ab S. 749.

Einen mutigen Schritt unternimmt auch Peter Kowalsky. Und damit ist nicht der Streit um die richtige Etikettierung gemeint! Der Bionade-Geschäftsführer scheint nach der Ablehnung des Kaufangebotes von Coca-Cola noch ein Ass im Ärmel zu haben. Er eröffnet im US-amerikanischen Bezirk Iowa County einen Abfüllbetrieb. Warum gerade im menschenleeren Mittleren Westen der USA? Er hat seine Gründe, denn „Wenn‘s läuft, dann läuft‘s“ (S. 755).

1991 in einer Garage in Chile: Armin Kunstmann, Nachkomme deutscher Einwanderer, begann dort, mit einfachsten Mitteln Bier zu brauen. Mittlerweile ist er Chef einer gestandenen Mittelstandsbrauerei und sein Bier als renommierte Spezialität in ganz Chile gefragt. Ende 2007 reichte das vorhandene Sudwerk für die steigende Nachfrage nicht mehr aus. Außerdem wollte Kunstmann bessere Ausbeuten und Energieeffizienz. Heute ist er stolzer Eigentümer eines „Neuen Sudhauses auf der südlichen Hemisphäre“ – die Einzelheiten dazu lesen Sie im Praxisbericht von D. Haertl und D. Pollok, Kaspar Schulz Maschinenfabrik, Bamberg, ab S. 762.

Mit Mut hat unser nächstes Thema nichts zu tun – eher im Gegenteil: Immer stärkere Forderungen der Verbraucher, die zunehmende Gefahr von Schadenersatzansprüchen sowie die Globalisierung der Warenströme machten die Entwicklung einheitlicher Standards in der Lebensmittelbranche notwendig. Aus den ursprünglichen Lieferantenaudits des Lebensmittelhandels, der juristisch gesehen bei Eigenmarken verantwortlich ist, entwickelten sich dabei rasch verschiedene, oft national gültige Standards. Einen Überblick über die relevanten „Zertifizierungen in der Le-bensmittelbranche“ mit Schwerpunkt auf dem IFS verschafft Ihnen ab S. 768 Dr. A. Daxenberger vom TÜV Süd in München.

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