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25.11.2008

Branche mit Charakter

„In der deutschen Braubranche findet man Charakterköpfe, die Bier leben und Bier mit Leidenschaft genussvoll zelebrieren.“ Gerhard Ilgenfritz, Präsident Private Brauereien Bayern, ist stolz darauf, in dieser deutschen Braubranche tätig zu sein. Das betonte er in seiner Eröffnungsrede zur diesjährigen BRAU Beviale 2008, die trotz Finanzkrise und drohender Rezession wieder ein voller Erfolg war. Unter medialen Gesichtspunkten sei die Branche zwar vergleichsweise langweilig, setze aber auf echte Werte, die in Zeiten finanzieller Turbulenzen zur Bewältigung unerlässlich seien, so Ilgenfritz. Echter Biergenuss, einzigartige Vielfalt, handwerkliches Können – das sind Werte, die der Verbraucher schätze und so Kunstprodukte oder Pseudomarken ohne Hintergrund in unserem harten Markt rigoros enttarne und aussortiere (S. 1437).

Die BRAU Beviale 2008 war dennoch ein mediales Highlight. Die im Vorfeld wohl meist gestellte Frage an den Veranstalter war: Warum kommt Uschi Glas zur BRAU? Sie kam – mit der entsprechenden Resonanz bei TV- und Rundfunk-Vertretern –, um den Bayerischen Bierorden 2008 entgegenzunehmen, der ihr für die Rolle einer Brauereibesitzerin verliehen wurde. Ihr sei es gelungen, so Dr. W. Gloßner, Geschäftsführer der Privaten Brauereien Bayern, die Situation, die Sorgen, aber auch die Faszination einer Mittelstandsbrauerei einem breiten Publikum zu vermitteln. Außerdem wurden Rainer Honer als ein echtes Paradebeispiel eines Mittelstandsbräus und Wolfgang Kunze für sein überaus erfolgreiches Engagement, Brauerei-Wissen verständlich zu vermitteln, mit dem Bayerischen Bierorden ausgezeichnet (S. 1437). Charakterköpfe in unserer Branche – keine Frage.

Eine neue und mutige Braukulturlandschaft ist in Dänemark entstanden. Rund 110 Brauereien bereichern die dortige Bierlandschaft. Facettenreich, markant, witzig, modern – so präsentieren sich die Unternehmen und ihre Geschäftsidee. In unserem Beitrag „Mikrobrauereien in Dänemark“ stellen wir Ihnen zehn unterschiedliche „Jung-Brauereien“ vor, die sich nicht nur auf den dänischen Markt beschränken, sondern mittlerweile für ihre Bierspezialitäten neben nationaler auch internationale Anerkennung genießen (S. 1456). Nach Jahren, in denen der leidenschaftliche Pioniergeist im Vor-

dergrund stand, ist allerdings zu befürchten, dass bei einem auch in Dänemark schrumpfenden Biermarkt unternehmerische Konsolidierungsmaßnahmen anstehen.

Intensiverer Wettbewerb, rückläufiger Bierabsatz, steigende Kosten – Unternehmen der Braubranche müssen immer effizienter arbeiten, um überleben zu können. Projekte, die darauf abzielen, scheitern oft an ungenutzten Potenzialen. Autor Dr. O. Hettmer, Steinbeis-Transferzentrum für Managementseminare & Mittelstandsberatung, stellt Ihnen vor, wie sich „Projekte effizienter managen“ lassen (S. 1450) und welche typischen Fehler zu vermeiden sind. Diese Themen, aber auch aktuelle Marktdaten und einen ersten „Messe-Rundgang“, finden Sie in unserer heutigen Brauwelt-Management-Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen wünscht...

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