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10.11.2009

Unausgeschöpfte Potenziale

Die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt. Was als kleinere Veranstaltung vor einigen Jahren begann, hat sich mittlerweile zu einer festen Institution mit großer Teilnehmerzahl gemausert. Der Spalter Rohstofftag ist für die Praktiker aus dem näheren und durchaus weiteren Umfeld von Spalt eine willkommene Gelegenheit, sich über die Marktsituation nicht nur bei Hopfen, sondern auch bei Braugerste zu informieren (S. 1378). Dr. Wolfgang Stempfl betonte in seinem Vortrag, dass Biervielfalt nur durch Rohstoffvielfalt und Rohstoffqualität entstehen könne. Die Geschmackspotenziale seien auch innerhalb des Reinheitsgebotes noch lange nicht ausgeschöpft. Allerdings bedürfe es Mut und Können, um mit Bierspezialitäten neue Konsumentenkreise erschließen zu können.

Zum Thema Biervielfalt findet in den kommenden Tagen eine Reihe von Veranstaltungen statt. Wir werden über die einzelnen Aktivitäten berichten – Sie dürfen gespannt sein!

Alternative Energiegewinnung – Der Einsatz regenerativer Energien in der Lebensmittel- und Getränkebranche ist ein brandaktuelles Thema. An der TU München wurde das Thema Vergärung von Reststoffen wie Biertreber oder Kleie aus der Mühlenindustrie zur Biogasgewinnung weiterentwickelt. Hierzu wurde nach Mikroorganismen-Kulturen gesucht, die diese Substrate besonders effektiv verwerten können, und es wurde die Verfahrenstechnik bzw. Prozessführung mit Blick auf die Ausbeute optimiert. (S. 1384.) Die bisherigen, positiven Ergebnisse müssen zwar noch im industriellen Maßstab getestet werden, die Forschungsarbeiten waren der Firma E.ON aber bereits jetzt die Auszeichnung mit dem hochdotierten E.ON-Umweltpreis wert.

Effizienzsteigerung – In Deutschland sinkt die Mehrwegquote über die gesamte Getränkewirtschaft gesehen auf unter 48 Prozent. Die Zahl der Gebinde nimmt weiter zu – das Thema Leergutsortierung wird immer drängender. Wie soll man mit dem Leergut umgehen? Zentral sortieren lassen? Oder besser dezentral? Von Hand oder mit Sortieranlage? Was rechnet sich? Ab Seite 1398 beleuchten unsere Autoren Michael Klee und Peter Kraus genau diese Fragen an einem praktischen Beispiel.

Zu unbedarft – Auch wenn das Trinkwasser in Deutschland von einer Qualität ist, um die uns viele Länder dieser Erde beneiden – völlig sorglos sollte man das Thema Trinkwasserhygiene nicht angehen. Das zeigte sich bei der diesjährigen VLB-Oktobertagung im Themenblock „Biologische Sicherheit in Leitungssystemen und Präventionsmaßnahmen“ (S. 1378). Damit es gar nicht erst zu größeren, mitunter mehrbeinigen Problemen kommt, muss die Biofilmbildung unbedingt vermieden werden. In der Vortragsreihe wurden ausführlich Schwachstellen, deren Vermeidung und geeignete Qualitätsstandards für Wasserleitungsnetze dargestellt. Damit nicht mehr drin ist als hineingehört …

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