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16.02.2010

Wert-voll statt Preis-wert

Der lang ersehnte Aufschwung lässt noch ein wenig auf sich warten. Vermutlich besteht die größere Herausforderung der Wirtschaftskrise nicht darin, 2009 gut zu überstehen, sondern vielmehr 2010. In der Zwischenzeit wechseln sich ernüchternde und hoffnungsvolle Nachrichten ab.

Erwartungsvoll – Der Bierabsatz ist weniger gesunken als erwartet, freut sich RA Peter Hahn, nachdem das Statistische Bundesamt die aktuellen Zahlen für das Jahr 2009 publiziert hat. Mit 99,983 Mio hl Bierabsatz liegt der Wert erstmals unter der magischen 100-Mio-hl-Marke (S. 168). Damit ist der Bierabsatz 2009 nach einem katastrophalen Start im Januar und Februar „nur“ um vergleichsweise geringe 2,8 Prozent gesunken. Hahn setzt weiterhin auf das wirtschaftliche Geschick sowie den Ideenreichtum der deutschen Brauer und hofft auf gutes Wetter bei einer für deutsche Fans möglichst erfolgreichen Fußball-WM (S. 169).

Geiz macht krank – Geist ist geil – Einen neuen Trend, mit dem sich der Erfolg bayerischer Brauereien im vergangenen Jahr begründen lässt, machte dagegen Michael Weiß, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, aus: Mehr Regionalität, Authentizität und höchste Qualität seien die Gründe für das im bundesweiten Vergleich gute Abschneiden der bayerischen Brauwirtschaft. Denn: Diese Attribute würden eher mit gut geführten Familienunternehmen als mit börsennotierten Biergiganten verbunden. Der Präsident prangerte den Preisverhau bei Bier als „gefährlichen Unfug“ an, den auch der Konsument mittlerweile nicht mehr verstehe und abstrafe. „Wert-voll, nicht preis-wert“ sei das Konzept der Zukunft (S. 165).

Auf dem Prüfstand – Getränkeschankanlagen stellen oft den Stein des Anstoßes dar. Ob generelle Unkenntnis oder mangelnde Sorgfalt bei Wartung und Pflege – wenn es erst zu Kundenreklamationen gekommen ist, ist der Schaden für die Gastronomie und Getränkeproduzenten immens. Der Artikel ab S. 171 gibt einen Einblick in die Rechtslage, informiert über die Lebensmittelkontrolle an sich und stellt Fehlinformationen richtig.

Schlummerndes Potenzial wecken – Druckluft zu erzeugen, verbraucht viel Energie. Neben der „Erstnutzung“ dieser Energie in Form der Druckluft lässt sich aber oftmals auch eine höchst rentable „Zweitnutzung“ erreichen. In unserem Beitrag „Wärmerückgewinnung senkt Druckluftkosten“ werden Möglichkeiten vorgestellt, die Kompressor-Abwärme nicht ungenutzt zu lassen, sondern sinnvoll zur Aufheizung von Wasser oder zur Raumheizung zu verwenden. Dies ist – ganz nebenbei – ebenso umweltfreundlich wie die Energieversorgung über Solarthermie, wie sie die Privatbrauerei Hofmühl in Eichstätt einsetzt. Wir sprachen mit dem Inhaber Benno Emslander über seine Motivation, die als „verrückt“ und „nicht praktikabel“ verschriene Idee in die Tat umzusetzen. Lesen Sie ab S. 185 unser Interview mit einem Tüftler, der in der Branche wertvolle Zeichen gesetzt hat.

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