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16.03.2010

Klargestellt

Wir Deutschen stehen im Ruf, äußerst genau, ja geradezu penibel zu sein. Seit Jahren sortieren Verbraucher und Unternehmer wie die Weltmeister ihren Abfall (bzw. politisch korrekt: Reststoff), um möglichst viel dem Recycling zuzuführen. Einfach ist die Sache jedoch dank der Verpackungsverordnung keineswegs.

Orientierungshilfe – So begrüßt das Duale System Deutschland (DSD) die jüngste Mitteilung M 37 der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) als wichtige Handlungsanleitung beim Thema Branchenlösung bei pfandfreien Ein-weggetränkeverpackungen oder bei der Eigenrücknahme am Ort der Abgabe. DSD-Geschäftsführer Wiener wertet die Klarstellung der LAGA als wertvollen Beitrag zur Stabilisierung des Systems und zur Vermeidung von Marktverzerrungen (S. 298). – Die Deutsche Umwelthilfe fordert im Namen der „Allianz für Mehrweg“ eine klarere Kennzeichnung von Pfandflaschen. Der Verbraucher werde in die Irre geführt, da er nicht mehr zwischen Einweg- und Mehrweg-Pfandflasche unterscheiden könne. Unterstützung erfährt die Deutsche Umwelthilfe vom Verband Privater Brauereien, der eine Lenkungsabgabe auf Einwegverpackungen fordert (S. 299).

Weiterhin unklar – Die Stiftung Initiative Mehrweg hat Zweifel an einer Tetra Pak-Studie, die bei einem Prozesskosten-Vergleich von Getränkeverpackungen im Einzelhandel Getränkekartons den Vorzug gegeben hatte (S. 300). Die Stiftung bezieht sich auf gegensätzliche Ergebnisse einer Wirtschaftlichkeitsstudie des Fraunhofer Institutes für Materialfluss und Logistik und wirft Tetra Pak mangelnde Seriosität vor, da deren Studie bis heute nicht offengelegt wurde.

Deutliche Signale – Nicht nur die Weihenstephaner Studenten (vgl. BRAUWELT Nr. 9-10, 2010), auch die Berliner Brau-Studenten dürfen sich freuen. Beim Thema Studium und Standortausbau gibt es positive Entwicklungen. Die Planungen um den Neubau des VLB-Fortbildungszentrums gehen voran, und ein erfolgreich eingeführter Bachelor-Studiengang, ein stark nachgefragtes Studium zum Diplom-Braumeister an der TU Berlin sowie ausgebuchte fremdsprachige Ausbildungskurse der VLB zeigen, dass man als Brau-Student in Deutschland die Qual der (Städte-)Wahl hat (S. 297).

Apropos Recycling – Für die Brauwirtschaft gibt es eine interessante Alternative zur bisherigen Treberverwertung und Energiebereitstellung: An der Staatsbrauerei Weihenstephan steht seit Juni 2009 eine Demonstrationsanlage zur Vergärung von Biertrebern und Hefe. Mit dem so erzeugten Biogas reduziert sich der Energiezukauf der Brauerei um 47 Prozent. Ab S. 318 stellen wir Ihnen das Verfahren vor.

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