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21.02.2012

Anforderungen an die forschende Brauwelt

Der Bierkonsum ist rückläufig. Der Kosten- und Ertragsdruck in den Betrieben steigt. Die steigende Volatilität der Rohstoffmärkte erschwert Planung und Beschaffung. Spätestens jetzt bewahrheitet sich, dass Forschung eine Investition in die Zukunft ist, die – wenn nicht heute, so doch morgen – den Bestand einer Branche sichern hilft.

Gute Stimmung – Absatz-, Effizienz- und Versorgungsprobleme sorgen für neue Anforderungen und Fragen an die forschende Brauwelt, sagte Prof. Thomas Becker, TUM, bei der Eröffnung des 45. Technologischen Seminars in Weihenstephan. Forschungsthemen sind daher am Lehrstuhl keine Mangelware. Zudem schaffe auch die Craft-Brewer-Bewegung mit ihrer Suche nach neuen Bieren und neuen Geschmackseindrücken hierzulande Impulse in der Brauereitechnologie. „Die Craft Brewers haben eine gewisse Stimmung mitgebracht“, so Prof. Becker, die sich positiv auf die Branche und das Bierimage auswirke (S. 201).

Gute Ergänzung – Diese Stimmung gilt es auszunutzen. Die Förderung des kulturellen Stellenwertes von Bier, die Wahrung der Biervielfalt, die Förderung der Bierqualität und der Beitrag zu nachhaltiger Produktionsweise – das sind die Ziele des neu gegründeten Vereins slowBrewing. Der Verein versteht sich als Produzenten- und Konsumenteninteressensgemeinschaft. Für wen slowBrewing eine interessante Möglichkeit darstellt, lesen Sie ab Seite 201.

Gute Kombination – An der Sättigungsgrenze bewegt sich der Pro-Kopf-Getränkeverbrauch in Deutschland. Helfen kann da nur noch der Export (siehe Beitrag von Dr. Kai Kelch, S. 211) oder die „Evolution der Genusskultur zur besseren Wertschöpfung“. Zu diesem Schluss kam der ehemalige Vertriebsdirektor der Bitburger Braugruppe Heinrich Wurster bei den Getränke Impuls Tagen (S. 208). Die gute Kombination von Vorträgen und Diskussionsrunden, die stimmige Mischung der Menschen vor und hinter dem Katheder – das machte die GIT zu einer gelungenen Veranstaltung (siehe auch Kommentar S. 210).

Exzellente Unternehmen – In den Brauereien wird jede Möglichkeit zur Optimierung von Technik und Technologie ausgereizt. Die wenigsten Betriebe nutzen jedoch die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter voll aus. In amerikanischen Unternehmen sind entsprechende Systeme schon häufiger implementiert. Deutsche Betriebe tun sich noch schwer, obwohl viele der in einer Studie befragten Topmanager dem Verbesserungsmanagement großes Potenzial zubilligen. Wie ein solches System aussehen kann, lesen Sie im Beitrag „Verschenkte Rendite bei Brauereien“ ab Seite 213.

Und wenn es nun gelänge, diese Gelder wieder in die Forschung zu investieren, wären wir auf einem guten Weg in eine schöne, heile (Brau)Welt …

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