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07.05.2012

Auf Tuchfühlung mit dem Verbraucher

Welche Möglichkeiten sich einer Brauerei bieten, um den Verbraucher für das Produkt Bier zu begeistern, zeigte sich beim diesjährigen Treffen der Bier-Quer-Denker, das gemeinsam von der BRAUWELT, dem Institut Romeis und dem Verband Private Brauereien Bayern im Brauhaus Riegele in Augsburg veranstaltet wurde. Mit einem ganzheitlichen Bier-Genuss-Konzept öffnet sich die Brauerei unter dem Motto „Erleben und Genießen“ nach außen (S. 525). Den internationalen Trend zu mehr Kreativität im Brauhandwerk greift auch die Brau Beviale 2012 auf. Im Vorfeld der Fachmesse wird es erstmalig ein MicroBrew Symposium geben, das gemeinsam von der VLB Berlin und der NürnbergMesse veranstaltet wird (S. 529). Eine lobenswerte Initiative für die Wahrnehmung der Biervielfalt stellt die Kultbox der Freien Brauer dar. Ergänzt durch Verkostungsbeschreibungen des amtierenden Biersommelier-Weltmeisters Sebastian B. Priller zeigen zwölf ausgesuchte Bierspezialitäten aus verschiedenen Regionen, dass es beim Biergenuss noch vieles zu entdecken gibt (S. 530).

Weichen stellen – Der sich wandelnde Biermarkt beschäftigt den Rohstoffsektor. Während der Drang nach Produktdifferenzierung die Züchtung neuer Hopfensorten beflügelt (S. 526), steht die Braugerstengemeinschaft e.V. vor der Herausforderung, die angespannte Finanzierungssituation des Berliner Programmes zu bewältigen. Um die Basisarbeit für die Rohstoffsicherung langfristig aufrecht erhalten zu können, ist die Gewinnung zusätzlicher Fördermitglieder vonnöten (S. 534).

Ein Thema beim FIM-Workshop Export der VLB Berlin war die unterdurchschnittliche Exportquote der deutschen Brauwirtschaft. Unverständlicherweise wurden die vielfältigen Markterschließungsangebote des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bislang nur unzureichend genutzt, obwohl insbesondere der Bierexport in Drittländer interessante Wachstumspotenziale bietet (S. 527).

Maß halten – Die Debatte um den Missbrauch alkoholischer Getränke reißt nicht ab. Jüngst wurde im Hessischen Landtag ein Gesetzentwurf diskutiert, der ein Verkaufsverbot alkoholischer Getränke in den Nachtstunden beinhaltet – schade nur, dass die wirklichen Ursachen des Rauschtrinkens bei Jugendlichen wieder einmal unberücksichtigt bleiben (S. 529). Da passt es gut, dass sich die Bayerische Bierkönigin für die Wahrnehmung des Bieres als Genussmittel stark machen möchte (S. 528).

Wechselwirkungen beachten – Wie sich die Verbraucherakzeptanz analytisch erfassen lässt und welche Stoffgruppe die Ausbildung einer nachhängenden Bittere durch die Blockade Süße-empfindlicher Zellen beeinflusst, erfahren Sie im Fachartikel „Neue Betrachtungen über den Biergeschmack“ (S. 548). Interessante Erkenntnisse unter anderem zum Thema Hopfen und Biergeschmack bot das 2. Technisch-Technologische Seminar in Tokio/Japan, das der Fachverlag Hans Carl mit organisierte (S.552). Um letztlich den Verbraucher wieder mehr für Bier zu begeistern, wird wohl noch einiges an Pionierarbeit zu leisten sein.

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