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29.11.2016

Mehr Aufmerksamkeit für unsere Rohstoffe

Jetzt ist wieder die Zeit der Rohstofftage und Braugerstenschauen. Die Erntezeit ist vorbei, und erste Ergebnisse über die Rohstoff-Qualitäten sind verfügbar. Wie sieht es aus mit Braugetreide und Co aus Deutschland? In der ersten BRAUWELT-Ausgabe im Dezember kommen traditionell die Rohstoffexperten zu Wort.

Qualität und Quantität – Einen Überblick über die Qualität der Gersten und Malze der Ernte 2016 gibt Dr. Martina Gastl, TU München-Weihenstephan, für ganz Deutschland (S. 1450). Ihr Fazit: Die Ernte steht zwar in ausreichender Menge und zumeist guter Qualität zur Verfügung, zeigt aber durchaus qualitative Auffälligkeiten – mit Auswirkung für Brauer und Mälzer. Den detaillierten Blick auf Bayern gewährt Dr. Markus Herz, LfL, Freising, ab Seite 1455. Hier ist vor allem der historische Tiefststand in der Anbaufläche bemerkenswert, der den bayerischen Bedarf an Braugerste allenfalls zur Hälfte deckt. Daneben bestätigt sich die stark heterogene Verteilung bei Ertrag und Qualität für Braugerste aus Bayern. Wie viel davon den Weg in die Mälzereien finden wird, ist wie immer eine Preisfrage.

Rote Körner, Fusarien, Mykotoxine, Gushing – Diese Begriffe werden gerne in einen Zusammenhang gestellt. Aber zurecht? Jahrezehntelange Forschung brachte Ergebnisse – und weitere ungeklärte Fragen. Diese systematisch anzugehen, war das Ziel eines großen Forschungsprojektes in Weihenstephan. Sind die berühmten „5-7 relevanten roten Körner“ jetzt ein Indikator oder nicht? Die Antwort gibt’s ab Seite 1440.

Geheimnisvolles Hopfenaroma – Offene Fragen auch beim Hopfen: Welche Sorte bringt welchen Aromaeindruck mit ins Bier? Je mehr spät- und kaltgehopfte Biere im Trend liegen, desto drängender wird die Frage. Dr. Kiyoshi Takoi, Sapporo Breweries, Japan, hat sich intensiv mit der Identifizierung von Aromakomponenten einzelner Sorten beschäftigt. Ab Seite 1445 lesen Sie, welche interessant sind und inwieweit sie sich als „Aroma-Indikator“ eignen.

Mehr Aufmerksamkeit für die Hefe – Das wäre eine wünschenswerte Langzeitfolge einer ausgezeichneten Arbeit! Im Rahmen der Messe in Nürnberg wurde zum zweiten Mal der Ludwig-Narziß-Preis für Brauwissenschaft vergeben. Nach einer Publikation zum Hopfen 2015 erkoren die Gutachter in diesem Jahr die Arbeit von Konrad Müller-Auffermann und seinen Co-Autoren am Forschungszentrum Weihenstephan zur Charakterisierung untergäriger Hefen mit Blick auf ihre Eignung für die kontinuierliche Gärung als die praxisrelevanteste Publikation in der wissenschaftlichen Zeitschrift BrewingScience (S. 1433).

Wir sagen Herzlichen Glückwunsch!

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