Gastronomie-Studie zum Bierkonsum
Befragung | CGA by NielsenIQ stellte im August 2023 eine Studie vor, die auf Daten einer Befragung von über 7000 Kunden aus der Gastronomie basiert. Die Auswertung offenbart die enorme Bedeutung der Kategorienvielfalt von Bier und verdeutlicht die regionalen Unterschiede in den Trends bei Sortenpräferenzen, Stärke und Ausgabeverhalten.
Die Mehrheit (63 %) der Bierkonsumenten in Norddeutschland gibt an, dass sie Bier einer der großen Brauereien des Landes trinken – das sind 22 Prozentpunkte mehr als in Süddeutschland. In Süddeutschland hingegen trinken vier von fünf Konsumenten (81 %) Bier aus der Region – das sind 20 Prozent mehr als im Norden des Landes. In Süddeutschland kommt auch Craft Bieren eine höhere Bedeutung zu, während die Biertrinker in den nördlichen Regionen eher importierte Marken wählen.
Regionale Unterschiede beim Alkoholgehalt
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Präferenzen hinsichtlich des Alkoholgehalts sich ebenfalls regional unterscheiden. Unter den norddeutschen Konsumenten entscheiden sich 15 Prozent für Starkbiere, wohingegen die Verbraucher in westlichen (9 %) und südlichen (10 %) Regionen deutlich seltener das hochprozentige Bier wählen.
Ein Blick auf das andere Ende der Alkoholgehaltskala zeigt, dass der Anteil derer, die alkoholfreie Biersorten wählen, mit 25 Prozent in Mitteldeutschland am höchsten ist. Weniger Fans haben alkoholfreie Biere dagegen im Norden der Bundesrepublik (18 %). Betrachtet man den gesamtdeutschen Markt, so wird jedoch deutlich, dass es ein rasch steigendes Interesse an alkoholfreiem Bier gibt, da bereits jeder Fünfte (22 %) sich für die alkoholfreie Variante entscheidet. Verglichen mit den europäischen Nachbarn ist der Anteil höher als in Ländern wie Frankreich (17 %) und Italien (13 %).
Norddeutsche zahlen mehr für Bier
Bierhersteller und Gastronomiebetreiber sollten außerdem die regionalen Unterschiede beim Ausgabeverhalten berücksichtigen. Deutschlandweit sind Bierkonsumenten bereit, durchschnittlich 4,04 EUR für Fassbierprodukte auszugeben. Doch auch hier zeigen die Studienergebnisse, dass sich die Preisakzeptanz in den verschiedenen Teilen Deutschlands unterscheidet: Norddeutsche sind mit einem Höchstwert von 4,29 EUR bereit, am meisten für ein Bier aus der Zapfanlage zu bezahlen. Im Westen Deutschlands findet sich laut CGA der Tiefstwert von 3,81 EUR pro Fassbierprodukt.
Torsten Hofmann, Retail Intelligence Lead bei NIQ, sagt dazu Folgendes: „Eine regionale Dynamik bei Bier spielt in allen Ländern eine Rolle, in Deutschland ist sie aber besonders ausgeprägt. Regionale Insights und regionale ausgerichtete Vermarktungsstrategien sind daher von entscheidender Bedeutung.“