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Wenn man die Bierpreise im In- und Ausland vergleicht, kann einen als deutscher Brauer schon mal die Wut packen. Nirgends ist das Bier so günstig und nirgendwo erfüllt es gleichzeitig so hohe qualitative Anforderungen wie bei uns. Sehr bedauerlich, dass deutsches Bier offensichtlich beim Verbraucher nicht seinen Preis wert ist. Eine ganz andere Sache aber ist, durch Absprachen „preisliche Anpassungen“ durchsetzen zu wollen. Das Bundeskartellamt hat diese Woche mitgeteilt, dass es gegen „das Bierkartell“, dessen Absprachen das Bundesamt eigenen Angaben nach beweisen kann, Bußgelder in erheblicher Höhe verhängt hat. Allerdings nicht (beziehungsweise noch nicht) gegen alle, und rechtskräftig ist das Urteil auch noch nicht (S. 81). Es bleibt also spannend.

„Ostdeutsche Biermarken machen einen guten Job“. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle West-Ost-Markenstudie, bei der 2000 Verbraucher in Ost und West unter anderem nach ihren Einkaufsgewohnheiten bei Bier befragt wurden (S. 45). Das Ergebnis: Der Bekanntheitsgrad ostdeutscher Biermarken ist gestiegen, ihr Profil hat sich geschärft, und das wird auch erstmals im Westen wahrgenommen, wo die Ostmarken zunehmend als traditionsbewusst, kultig, sympathisch und ehrlich beschrieben werden.

„In der Brauwirtschaft fühlt sich die Mehrheit der Betriebe gut gerüstet“, das sagte Tobias Andres, BDE, beim 15. Bayerischen Braugerstentag in München. Er bezog sich dabei auf Studienergebnisse zu Entwicklungen im Rohstoffeinkauf in der Lebensmittelindustrie, und da schneidet die Brauwirtschaft doch überraschend gut ab (S. 5).

Wenn man das 20. Seminar feiert, darf man durchaus stolz auf das Erreichte sein. Das Flaschenkellerseminar des Lehrstuhls für Lebensmittelverpackungstechnik (LVT) in Freising gehört zu den Traditionsveranstaltungen im Terminkalender der Brau- und Getränkewirtschaft und hat damit zugleich bewiesen, dass die hier vorgestellte Wissenschaft eine hervorragende und akzeptierte Basis für die Praxis darstellt.

Es ist geschafft: Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD steht – zumindest schon mal auf dem Papier. Was uns danach in den nächsten Jahren erwarten könnte, hat sich der Deutsche Brauer-Bund bereits angeschaut und sieht das Papier in mehreren Punkten kritisch: Zunehmende Deklarationspflichten oder Siegel einerseits, kein ausreichender Schutz des Trinkwassers andererseits. Zwar freute sich der DBB über den genannten Stellenwert des deutschen Mittelstandes, die internationale Bedeutung der Ernährungswirtschaft als „Leitmarkt“ für Deutschland war aber anscheinend keiner Erwähnung wert (S. 1561).

Kaum zu glauben, aber wahr: trotz der zum Teil katastrophalen Witterungssituation im Frühjahr und Sommer 2013 bescheinigen Experten dem Braugetreide gute Noten.

Dass Bier sehr viel mehr als nur ein Getränk ist, braucht man in Brauerkreisen nicht zu betonen. Langsam, aber sicher wandelt sich sein Image auch beim Verbraucher vom willkommenen, jedoch vor allem für junge Menschen „altmodischen Durstlöscher“ wieder hin zur Spezialität, zum handwerklichen Produkt echter Brau-Kunst, sogar bis hin zum Kultobjekt. Viele Veranstaltungen, oder neudeutsch: Events, ranken sich um das wieder modern werdende Bier.

Mit schöner Regelmäßigkeit und überwältigender Resonanz führt das Forschungszentrum Weihenstephan jährlich ein so genanntes „Praxisseminar“ durch. Zielgruppe sind ausdrücklich Mitarbeiter aus klein- und mittelständischen Brauereien, die auf diese Weise Gelegenheit erhalten, sich mit neuen Technologien, deren Einsatz in der Praxis und ersten Erfahrungen auseinanderzusetzen. Ende Oktober fand das 8. Praxisseminar in Teisendorf statt. Einen Eindruck vom Seminar bekommen Sie ab Seite 1429.

Wenn im Herbst die Ernte eingefahren ist, rücken die Rohstoffe besonders ins Interesse. Wie sind Menge und Qualität ausgefallen? Was ändert sich bei Einkauf und Produktion in den Betrieben? Auf diversen Veranstaltungen werden diese Themen diskutiert. Eine traditionelle Veranstaltung, die sich seit 49 Jahren im Veranstaltungsprogramm der Branche behauptet, ist die Mälzereitechnische Arbeitstagung bei Doemens.

„Nass und kalt ist gut für Spalt“ – diese alte Bauernregel hat sich in diesem Jahr wieder bestätigt. Generell spiegeln die Ernteergebnisse die Wetterkapriolen des Jahres wieder, wie sich beim diesjährigen Rohstofftag in Spalt zeigte: Das Frühjahr zu kalt, der Sommer zu trocken; die Braugerstenbestände gut, aber mit wenig Eiweiß; die Hopfenernte mit äußerlich hervorragender Qualität, aber in geringer Menge und mit teilweise drastisch reduzierten Alphasäure-Werten (S. 1344).

Die drinktec 2013 in München erzielte nicht nur bei Besuchern und Ausstellern Bestnoten, wie die BRAUWELT bereits in ihrer Ausgabe Nr. 40-41, 2013 berichtete, sondern zeigte das gesamte Spektrum der Braukunst auf, vom Halm über die Produktion und Abfüllung/Logistik bis ins Glas, ja bis in den Gaumen. So fand zum Auftakt die 3. Weltmeisterschaft der Biersommeliers statt. Für die nächsten zwei Jahre wird der Sieger, Oliver Wesseloh, als Botschafter der Bierkultur unterwegs sein (S. 1297). Während der Ausstellung wurden die Medaillen für die weltbesten Biere gekürt beim European Beer Star 2013. Auf der Nacht der Sieger erreichten Biervielfalt und Biergenuss einen absoluten Höhepunkt (S. 1297).

66 800 Besucher aus 183 Ländern, Bestnoten bei Besuchern und Aus­stellern – die Verantwortlichen der drinktec 2013 haben allen Grund zur Freude. Die Messe hat ihren Ruf als Weltwirtschaftsgipfel der Branche eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Insbesondere freute die Messeleitung, dass auch der deutsche Mittelstand, darunter viele kleine und regionale Brauer, diese Kontaktbörse nutzten. Zum Erfolg der Messe beigetragen haben neben dem seit vielen Jahren erstmals krisenfreien Umfeld sicherlich die spektakulären Maschinenparks (S. 1254).

Wir Deutschen sind Genusstrinker. Das fand eine kürzlich durchgeführte online-Studie heraus. Gut, 309 Befragte sind sicherlich keine repräsentative Stichprobe für die deutsche Bevölkerung. Interessant aber war die Aussage, dass für mehr als die Hälfte der Befragten die Qualität beim Konsum von Alkohol im Vordergrund stehe, und angeblich nicht der Preis. Wenn Alkohol konsumiert wird, dann zumeist in Gesellschaft und am Wochenende. Zuhause steht Bier ganz oben auf der Liste, in der Bar die Cocktails. Mehr Infos dazu gibt’s auf Seite 1210.

Hoher Besuch im Hopfen: Bei der diesjährigen Hallertauer Hopfenrundfahrt Ende August ließen es sich Helmut Brunner als Bayerischer Landwirtschaftsminister und Ilse Aigner als Bundesministerin nicht nehmen, persönlich den Orden des Internationalen Hopfenbaubüros in Empfang zu nehmen. Ihr „zum Teil hartnäckiger Einsatz für den Hopfenbau in Deutschland“ auf europäischer Ebene hat sich ausgezahlt (S. 1146), wie Dr. J. Pichlmaier, Präsident des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer, betonte. Kurz vor der Wahl kam das offizielle Lob zu so viel persönlichem Einsatz sicher gut an.

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