28.04.2023

Georg Schneider V. verstorben

Am 24. April 2023 ist Georg Schneider V., langjähriger Chef der Brauerei Schneider Weisse, im Kreise seiner Familie in Kelheim im Alter von 95 Jahren friedlich entschlafen.

Georg Schneider V. leitete die Geschicke Bayerns ältester Weissbierbrauerei fast 45 Jahre lang. Er wurde am 1. Februar 1928 in die Brauerfamilie Schneider in München geboren, die im Jahr 1872 als erste Bürgerliche das Recht erhielten, Weissbier zu brauen. Das Erbe seines Ur-Ur-Großvaters, Georg Schneider I., der in München im ehemaligen Maderbräu im Tal die Brauerei Schneider Weisse gründete, brachte er in seiner Amtszeit zu neuem Glanz.

Dabei begann er zunächst ein Musik-Studium am Händel-Konservatorium, verlagerte das Komponieren später aber doch auf die Braukunst: Er startete seine Brauerlehre im Hofbräuhaus in München, gefolgt vom Studium zum Brauereiingenieur mit Promotion an der Hochschule Weihenstephan.

„Wer nicht mehr baut, bald nicht mehr braut“, war der Leitsatz von Georg Schneider V. Unter seiner Leitung wurde die Traditionsbrauerei umfassend modernisiert. Dann begann eine erfolgreiche Expansion, nach Österreich, in die Schweiz und dann auch in die USA. Er machte Weissbier „Made in Bavaria“ berühmt. Für ihn galt stets: „Altes bewahren, Neues schaffen“. So führte er das traditionelle Handwerk der Schneider Weisse, die Braurezepte und die Philosophie der Brauerei in die Neuzeit. Daneben war er der Vater einiger innovativer Sorten von Schneider Weisse. 2000 übergab er die Brauerei an seinen Sohn Georg Schneider VI.

Sein soziales Engagement im Unternehmen und auch für das Gemeinwohl sind bis heute beispielhaft. So führte er bereits 1970 in der Brauerei gleichen Lohn bei gleicher Arbeit für Männer und Frauen ein. Güte, Geduld, Verständnis, Gerechtigkeit und Fürsorge für benachteiligte Menschen zeichneten ihn aus. Gelebter Glaube und christliche Werte waren ihm wichtig und bildeten seinen Lebensinhalt. Sein unternehmerisches Schaffen und seine Taten für das Gemeinwohl wurden mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Er war unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes, des Bayerischen Verdienstordens, Ehrenbürger der Stadt Kelheim und Träger des Ehrenrings der Stadt Kelheim. Von 1989 bis 2000 war er Vorstand des Deutschen Brauer-Bunds und zwischen 1989 und 1998 Präsident des Bayrischen Brauerbunds.

Das Wichtigste im Leben von Georg Schneider V. war jedoch immer die Familie. So waren die Ehe mit seiner Frau Margareta sowie seine Kinder Georg, Barbara und Christian, zwei Schwiegertöchter und die acht Enkelkinder tragende Säulen in seinem Leben.

„Die Schneider Weisse-Familie verliert mit Georg Schneider V. nicht nur ihren bodenständigen und warmherzigen Senior-Chef, der über Jahrzehnte hinweg die Geschicke der Familienbrauerei erfolgreich orchestriert hat, sondern auch einen einzigartigen, von allen geschätzten Sympathieträger und absoluten Herzensmenschen,“ sagt Robert Schraml, Geschäftsführer von Schneider Weisse: „Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Margareta Schneider und ihren Kindern, unserem amtierenden Geschäftsführer Georg Schneider VI. und seinem Sohn Georg Schneider VII., Mitglied der Geschäftsleitung, und ihren Familien.“

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