Dranbleiben!
Die Wirtschaftsexperten sind vorsichtig optimistisch, so war es vor wenigen Tagen in der Presse zu lesen. Trotz aller Krisen und Risiken, die dem zarten Pflänzchen Konjunktur noch den Garaus machen können, sind die führenden Wirtschaftsinstitute von einem Aufschwung schon in diesem, aber erst recht im kommenden Jahr überzeugt. Dranbleiben lohnt sich also – der Silberstreif am Horizont naht.
Beispiel Forschungsförderung – Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten sind Forschungsmittel knapp. Aber einige Forschungsgruppen durften sich Ende Mai über eine weitere Förderung ihrer Forschungsanträge seitens der Wissenschaftlichen Station für Brauerei in München freuen. Die Mitgliederversammlung mit anschließender Berichterstattung bietet stets einen angenehmen Rahmen für den Austausch zwischen Brauwissenschaft und Brauereipraxis. Auch in diesem Jahr zeigten die Beiträge, wie konstante Forschungstätigkeit zu einer Weiterentwicklung, zu besserem Verständnis der Abläufe und zum gewünschten Fortschritt führt (Seite 445).
Beispiel Hopfen – Sicher, über Hopfen wurde schon viel geforscht, aber was wissen wir wirklich über die Hopfenbittere? Während sich bei alkoholfreien und alkoholarmen Bieren die Vielfalt der Hopfenbitterstoffe als Geschmacksgeber nutzen lässt, tun sich vor dem Hintergrund, dass Bitterstoffe gesundheits- und verdauungsfördernde Eigenschaften haben, neue Möglichkeit auf, so Dr. Christina Schönberger, BarthHaas, Nürnberg. Es lohne sich also für Brauereien, an der Bittere dranzubleiben, betont die Hopfen-Expertin (Seite 452).
Beispiel Braugerste – Beständigkeit zeichnet seit Jahrzehnten auch die Arbeit im Berliner Programm aus. Das Ziel, neu zugelassene Braugerstensorten auf ihre Braueignung zu testen und den Züchtungsfortschritt möglichst zeitnah in die Land- und Brauwirtschaft zu bringen, steht hinter dem großen Prüfaufwand. Dr. Jennifer Schneiderbanger und ihre Co-Autoren vom Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan stellen ab Seite 460 die neuen Sorten vor.
Unausgeschöpftes Potenzial – Der Fachkräftemangel trifft Unternehmen nahezu jeder Branche und jeder Größe. Insbesondere in mittelständischen Brauereien werden jedoch nur die gängigen Maßnahmen des Personalmarketings genutzt, beklagt Dr. Oliver Hettmer, Winnenden. Da geht aber noch viel mehr: Welche Möglichkeiten Sie außerdem nutzen können, um Ihre Mitarbeiter von morgen zu finden, zeigt er Ihnen ab Seite 467.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 13, 2025, S. 443