Stellten sich dem direkten Austausch (v.li.): R. Weiniger, KulturGilde, C. Zwanziger, Axel Müller, Kitzmann Bräuschänke, Thomas Kolb, Schatzmeister KulturGilde, Dr. F. Janik, Oberbürgermeister Stadt Erlangen, und M. Stamm-Fibich (Foto: KulturGilde)
13.06.2023

„Creativity on Tap“ in Erlangen

Gesprächsbedarf | Die KulturGilde e.V., der Verband der Kultur- und Kreativwirtschaft Deutschland mit Sitz in Ammerbuch, veranstaltete am 16. Mai 2023 in der Kitzmann Bräuschänke in Erlangen für Fachpublikum aus dem Brauwesen und der Gastronomie eine Netzwerktagung unter dem Titel „Creativity on Tap“.

Und es kamen auch allesamt Inhaber von Brauereien und Gastronomie-Betrieben aus dem Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie aus dem benachbarten Oberfranken.

Hintergrund für die Veranstaltung war der wachsende Gesprächsbedarf, da Rohstoffmangel, Personal und Energie für die Branche jeden Tag größer werdende Herausforderungen werden. In seiner Begrüßung hob der Kommunikationsexperte und stellvertretende Vorsitzende der KulturGilde Roland Weiniger die Verwandtschaft und die Verknüpfung der Kultur- und Kreativwirtschaft mit der Gastronomie hervor: „Beide Branchen leben von der Kreativität und schaffen Erlebnisse für Kundinnen und Kunden.”

Kontroverse Themen diskutiert

Um die Brisanz der wirtschaftlichen Situation der Brau- und Gastro-Branchen direkt der Politik und Stadtverwaltung widerzuspiegeln, hatte die KulturGilde politische Vertreter aus Bund, Land und Kommune für den Austausch eingeladen. Die Schirmherren, der Oberbürgermeister der Stadt Erlangen Florian Janik, die Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich und der Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger, waren nicht nur zu Grußworten aufgerufen, sondern auch zur Diskussionsrunde eingeladen. So wurden auch kontroverse Themen diskutiert, wie z. B. Lärmschutzbestimmungen oder Einschränkungen bei Betriebszeiten in der Gastronomie. Während diese Maßnahmen oft im Interesse der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit erlassen werden, können sie, insbesondere für kleine Betriebe, große Herausforderungen darstellen.

Darüber hinaus hat die Gast­ronomie mit einem erheblichen Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Hohe Arbeitsbelastung und oft unregelmäßige, kaum planbare Arbeitszeiten führen dazu, dass nach Corona kaum motivierte und qualifizierte Mitarbeiter für Gastronomiebetriebe zu gewinnen oder gar langfristig zu binden sind. Immer weiter steigende Lebenserhaltungs- oder Mietkosten seien nicht mehr über höhere Preise an den Kunden weiterzugeben. Stark kritisiert wurde in diesem Zusammenhang auch die Abschiebepraxis von oftmals motivierten Arbeitskräften in deren Heimatstaaten. Es sei unverständlich, warum ausgerechnet solche Personen zurückgeführt werden, die sich in die Betriebe integrieren wollen.

Die Politik und die teilnehmenden Unternehmer kamen überein, den Austausch zu allen konkreten Punkten weiter fortzusetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Verband KulturGilde wird hierzu entsprechende Formate auf lokaler Ebene anbieten. Die Fortsetzung von „Creativity on Tap” findet voraussichtlich im Herbst in Nürnberg statt.

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