16.05.2023

Tarifverhandlungen – Brauer erreichen Abschluss

BBB | Am späten Abend des 3. Mai 2023 erreichten die Vertreter der Tarifgemeinschaft des Bayerischen Brauerbundes für die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten für die Beschäftigten der tarifgebundenen bayerischen Brauereien nach 14-stündigen Verhandlungen in dritter Verhandlungsrunde einen Tarifabschluss.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Zum 1. Juni 2023 erhöhen sich Entgelte über alle Tarifgruppen um einheitlich 285 EUR. Das neue Eckentgelt beträgt dann 4087 EUR. Zum 1. März 2024 erfolgt eine weitere Erhöhung um 3,9 Prozent. Das Eckentgelt steigt dann auf 4246 EUR.

Zusätzlich erfolgt die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie zum 31. Juni 2023, zum 31. Januar 2024 sowie zum 31. Juli 2024 in Höhe von jeweils 1000 EUR.

Nachdem die Positionen der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite lange weit auseinandergelegen hatten, kam das Verhandlungsergebnis erst unter Vermittlung des Präsidenten des Landesarbeitsgerichtes München, Dr. Harald Wanhöfer, als Schlichter zustande.

Arbeitgeberseitig wurde das Ergebnis als „enorme zusätzlich Belastung in ohnehin schwierigen Zeiten“ bezeichnet, das nicht in die derzeitige Tariflandschaft passe. Man habe sich vor die Wahl „zwischen Pest und Cholera“ gestellt gesehen: einen nur schwer verantwortbaren Schlichterspruch akzeptieren oder einen Streik mit ungewissem Ergebnis riskieren. Man habe sich für Planbarkeit und Betriebsfrieden entschieden und dem „extrem teuren“ Schlichterspruch letztlich schweren Herzens zugestimmt.

Insbesondere für den brauwirtschaftlichen Mittelstand mit seiner deutlich höheren Personalkostenquote stelle der Abschluss eine „grenzwertige Herausforderung“ dar. Man bedauere die „von Anfang an fehlende Bereitschaft der Arbeitnehmervertreter, in den Verhandlungen die schwierige Lage weiter Teile der Brauwirtschaft zu berücksichtigen“, verlautete es aus der Verhandlungskommission.

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