Die Brauerei C. & A. Veltins sieht sich unverändert stabil aufgestellt (Quelle: Veltins)
07.09.2021

Solider Markenmix macht Fassbierverluste wett

Veltins | Trotz eines schwierigen Marktumfeldes und eines deutlichen Ausstoßverlustes der deutschen Brauwirtschaft konnte sich die Brauerei C. & A. Veltins, Meschede-Grevenstein, der negativen Marktentwicklung im ersten Halbjahr entziehen und mit einem Ausstoß von 1,55 Mio hl (+3,2 %) erfreuliche Wachstumsimpulse mitnehmen.

Zwar blieb das gastronomiegebundene Fassbiergeschäft mit einem Anteil von nur vier Prozent erwartungsgemäß schwach, dafür konnte der Veltins-Markenmix im Handel überzeugen. Insbesondere das helle Pülleken als letztjährige Neueinführung erfreut sich großer Sympathie und weiter steigender Nachfrage. „Das ist unsere Antwort auf einen unbeschwerten Biergenuss in schwieriger Zeit“, so Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber. Mit Blick nach vorn werde man noch das gesamte nächste Jahr benötigen, um die Pandemie hinter sich zu lassen, und könne frühestens 2023 in Gastronomie und Handel wieder zur Normalität zurückkehren.

Dass der Biermarkt bis Ende Mai um 6,0 Prozent schrumpfte und immerhin 2,08 Mio hl verlor, ging am Halbjahresgeschäft der Brauerei C. & A. Veltins weitgehend vorüber, stattdessen baute das Familienunternehmen seine stabile Position weiter aus. Die Marke Veltins Pilsener zeigte sich als drittstärkste Premium-Marke bei den Gebinden Mehrwegflasche und Dose im Handel mit 1,03 Mio hl (+0,1 %) von den Turbulenzen weitgehend unbeeindruckt. Die stark an Events gekoppelte Biermix-Marke V+ verzeichnete mit –5,7 Prozent einen überschaubaren Rückgang, während die Marke Grevensteiner immerhin noch um 0,4 Prozent zulegen konnte, obwohl die Gastronomieabsätze ausblieben. Erfreulich sei die Entwicklung der fruchtig-naturtrüben Fassbrausen, die angesichts des qualitätsorientieren Einkaufsverhaltens der Menschen um immerhin 28 Prozent wuchs. „Wir beobachten während der Pandemie eine ausgeprägte Probierfreude der Verbraucher – die Shopper haben Lust auf Bier und Spezialitäten“, so Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb.

Die Gastronomie habe es nach den Beobachtungen von Veltins nach dem zweiten Lockdown deutlich schwerer als nach der erzwungenen Auszeit im letzten Jahr. „Sieben Monate aus dem Markt gedrängt zu werden, bleibt in der Gastronomielandschaft nicht ohne strukturelle Spuren“, so Dr. Volker Kuhl. Die Sauerländer Traditionsbrauer lassen aber keine Zweifel daran, dass sie weiterhin ins Gastronomiegeschäft investieren.

Verknappung der Rohstoffmärkte

Hinzu kommen spürbare Kostensteigerungen im Beschaffungsmanagement. Die Holzknappheit sei in der Brauwirtschaft angekommen und habe zu wagemutigen Palettenpreisen geführt. Bei der Produktion von Mehrwegkästen komme es inzwischen zu Granulat-Knappheit, und selbst für Kronkorken unerlässliches Weißblech lasse bereits Engpässe erkennen. Michael Huber: „Dank langfristiger Kontrakte haben wir uns frühzeitig abgesichert, um die Verfügbarkeit und Liefersicherheit zu gewährleisten.“ Die Brauerei C. & A. Veltins sehe sich unverändert stabil und ertragsstark aufgestellt, sodass alle Investitionen planmäßig fortgesetzt werden. Bis 2024 wird Veltins für rund 100 Mio EUR ein neues Abfüllzentrum für Flaschenbier fertiggestellt haben – der Rohbau befindet sich bereits in Vollendung. Außerdem ging im Frühjahr ein zweites Hochregallager ans Netz, um die Flexibilität in der Sortimentsdistribution zu erhöhen.

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