140 erfolgreiche Jahre
Weyermann | Feierstimmung im Hause Weyermann: Exakt am 4. Oktober 2019 konnte die Malzfabrik Mich. Weyermann in Bamberg auf ihr 140. Firmenjubiläum zurückblicken. Angefangen hatte es mit einer handbetriebenen Rösttrommel unter einer Segeltuchplane. Heute verweist das Unternehmen auf fünf Standorte, 260 Mitarbeiter und 90 Sorten Spezialmalz.
„Es begann mit einer schönen Liebesgeschichte“, sagte Sabine Weyermann, geschäftsführende Gesellschafterin der 4. Generation, anlässlich eines festlichen Stehempfangs am 11. Oktober 2019 mit Freunden und langjährigen Wegbegleitern des Unternehmens, „einem Liebesbrief von Johann Baptist Weyermann, Sohn des namensgebenden Michael Weyermann, an die Bamberger Apothekertochter Anna Sabine Sippel.“ Nach der Heirat errichtete Johann Baptist auf dem Anwesen der Schwiegereltern am 4. Oktober 1879 eine kleine Rösterei. Die „Mich. Weyermann Malzkaffee Fabrik“ produzierte zunächst Getreidekaffee und erweiterte später das Produktportfolio auf selbst geröstete Malze für die Bierherstellung. Die Firma boomte und zog daher auf ein größeres Areal jenseits der Bahnlinie, wo an der heutigen Brennerstraße „eine Stadt vor der Stadt“ entstand. Seine Kinder Rudolf, Carl und Eva sowie die nächste Generation mit Rolf und Heinz Weyermann führten das Unternehmen im Sinne des Unternehmensgründers weiter. Der Fokus lag bis Mitte der 1980er-Jahre auf der Herstellung und dem nationalen Vertrieb von Braumalzen.
Erst mit dem Einstieg von Sabine Weyermann nach dem Tod ihres Vaters Heinz in das Unternehmen und später mit tatkräftiger Unterstützung ihres Mann Thomas Kraus-Weyermann änderte sich die Ausrichtung. Fasziniert von den ungewöhnlichen Bieren kleiner US-amerikanischer Brauereien erweiterte das Unternehmen den Vertrieb international und fokussierte sich auf die Produktion von Spezialmalzen. „Eine Liebe zu dem, was wir tun, und auch zu den US-Craft Bieren, die bis heute anhält,“ sagte Sabine Weyermann mit Blick auf den Einsatz ihrer Spezialmalze in etwa 60 000 Bieren in 135 Ländern. Die Firma Weyermann hat sich das amerikanische „Just do it“ zum Motto gemacht. Gastfreundschaft, Offenheit für Neues und Mut sind die Erfolgsfaktoren. Infolgedessen wird in Bamberg nicht mehr nur gemälzt, sondern auch gebraut, destilliert und gebacken.
„Das 140. Jahr unserer Geschichte war das erfolgreichste überhaupt, und ich bin dankbar für das Vertrauen meines Vaters zu mir und dafür, die Firma in die nächste Generation begleiten zu dürfen“, so Sabine Weyermann. Die nächste Generation steht ebenfalls schon in den Startlöchern: Tochter Franziska ist Assistentin der Geschäftsführung und hat unter anderem in Weihenstephan Brauwesen studiert. Gute Aussichten für weitere erfolgreiche Jahre!