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12.08.2008

Urbanisierung, Bioprodukte, Qualität und Umweltschutz

Diese Schlagwörter fallen ins Auge, wenn man den Brauwelt-Report von dieser Woche liest. Zunächst könnte man meinen, diese Begriffe haben mit einander wenig zu tun. Sieht man aber genauer hin, dann erkennt man doch Zusammenhänge und gemeinsame Faktoren, die das Verhalten der Kunden, auch beim Getränkeeinkauf in Zukunft stärker beeinflussen können.

Weltweit wohnen mehr Menschen in Städten. Nicht nur für die Strategieabteilungen der internationalen Brau- und Getränkekonzerne sind Urbanisierung und Individualisierung Phänomene, die bei Investitions-entscheidungen zu berücksichtigen sind. Denn nur in den Metropolen finden sich Konsumenten in größerer Zahl, die sich internationale Biermarken leisten können, oder die bereit sind, für Spezialitäten mehr Geld auszugeben (S. 935). Die Aufstellung der 40 größten Brauerei-Gruppen (Stand 31. Dezember 2007) ist auf S. 936 abgedruckt. Die jüngsten Verschiebungen durch das Zusammengehen von InBev und Anheuser-Busch zur neuen Nummer 1 sind noch nicht berücksichtigt (Brauwelt Nr. 32, 2008, S. 889).

Auch die ökologische Avantgarde dürfte eher in den großen Metropolen und in den Städten anzutreffen sein. In Deutschland rechnet man, dass in rund 30 Prozent aller Haushalte so genannte „LOHAS“ zu finden sind. Sie leben den „Lifestyle of Health and Sustainability“, sie haben also einen Lebensstil, der auf Gesundheit und Nachhaltigkeit abzielt. Sie kaufen bewusst und überproportional Bioprodukte, legen Wert auf Qualität und Lustgewinn. Sie präferieren den Einzelhandel, der mit seiner Produktvielfalt die Entscheidung für nachhaltige Produkte mit Bio-Siegel ermöglicht (S. 936).

Bioboom und die LOHAS-Bewegung unterstreichen die Forderungen nach mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit sowie mehr Nachhaltigkeit bei der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken. Der Markt mit „LOHAS“-Produkten macht in Deutschland rund 200 Mrd EUR aus, Tendenz steigend. Qualitätsmonitoring entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Rohstoffen über den Prozess bis hin zur Verpackung gewinnt an Bedeutung. Eine erfolgreiche Qualitätskontrolle von neutraler Stelle führt im Erfolgsfall zu einem Qualitätssiegel, das für den Verbraucher (s. Biosiegel), aber auch für den Hersteller von Nutzen ist (S.934).

Nachhaltigkeit und Umweltschutz gehören untrennbar zusammen. So ist es nur zu begrüßen, dass die Initiative eines Weihenstephaner Forschungsteams mit dem E.ON Bayern Umweltpreis 2008 ausgezeichnet wurde. Die Jury war von der Idee überzeugt, aus Brauereirückständen, Mälzerei- und Mühlenabfällen saubere Bioenergie zu erzeugen (S. 933). Mehr an Umweltschutz bringt aber auch eine Effizienzsteigerung bei NH3-Kälteanlagen, vor allem wenn sie einhergeht mit weiteren Optimierungen z. B. bei der Auslegung der Würzekühlung und bei der Raumkühlung (S. 942). Auch die erfolgreiche Geruchsreduzierung bei einer Brauerei in der Innenstadt ist aktiver Umweltschutz (S. 947), auch wenn für uns Brauer die Sudhausgerüche geradezu himmlisch sind.

Nachhaltigkeit ist aber auch dann angesagt, wenn es darum geht, dem Konsumenten mitzuteilen, wie positiv sich das Bier bei mäßigem Genuss auf seine Gesundheit und sein Wohlbefinden auswirkt und wie umweltfreundlich es auch hergestellt und verpackt wurde.

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