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28.05.2013

„Bayerisches Bier meets Champagner“

Wie bayerisches Bier ist der französische Champagner eine von der EU geschützte Spezialität. Bereits in den 1960er-Jahren beschlossen Deutschland und Frankreich in einem bilateralen Abkommen, dass die bayerische Brauwirtschaft im Zuge der Durchsetzung der Markenschutzrechte für Champagner auf die Bezeichnung Champagner-Weizen bzw. Champagner-Weiße verzichtet und forthin das blank filtrierte Weißbier Kristallweizen nennen muss. Im Gegenzug sicherte Frankreich zu, die Bezeichnung Bayerisches Bier als geschützte geographische Angabe zu führen, was die im Jahre 2001 erfolgte EU-weite Eintragung der Schutzbezeichnung Bayerisches Bier g.g.A. EU-weit enorm stützte. Die weltweite Durchsetzung der Markenrechte für Champagner sowie das vorbildliche Zusammenspiel der über 1700 kleinen und wenigen großen Marken in der perfekten Vermarktung des für Luxus und Genuss stehenden Edelgetränks waren Anlass, die Juniorenkreisreise des Bayerischen Brauerbundes nach Reims durchzuführen. Während an den sanften Hügeln der auslaufenden Ardennen jeder Quadratmeter mit Rebflächen bepflanzt ist, steht auf den weiten Ackerflächen der Ebene in erster Linie Getreide. Am südlichen Ende der geographisch strikt abgesteckten Champagne hat deshalb die Malzfabrik Malteurop ihr Hauptwerk mit einer jährlichen Produktionskapazität von 240 000 t Malz/a. Die Besichtigung der in drei Produktionseinheiten geteilten Malzfabrik wurde von Karl Weigt, Malteurop Deutschland, und Monsieur Claude Auroux aus der französischen Konzernzentrale ermöglicht. Als echter Kenner der Region war Monsieur Claude für die Gruppe junger Braumeister/-innen auch der perfekte Dolmetscher und Reiseleiter zu einem weitgehend unbekannten Champagnerkeller mit Direktvermarktung in der Umgebung von Reims. Wie viele kleine und mittelständische Brauereien war der Betrieb mit modernster Technik ausgestattet, arbeitete jedoch insbesondere bei der Lagerung und beim sog. „Rütteln“ der Flaschen in den historischen Kreidekellergewölben noch sehr handwerklich und traditionell. Diese Erfahrung sowie die während der Verkostung der verschiedenen Qualitätsstufen gewonnenen Erkenntnisse und Informationen über die Herstellung waren den Brauern eine wichtige Grundlage, um nicht der Markenwelt und der perfekten Inszenierung der Moët & Chandon-Kellerei am Folgetag zu verfallen.

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