04.04.2023

Tarifverhandlungen für Bayerns Brauer vertagt

BBB | Am 29. März 2023 fand im oberbayerischen Fürstenfeldbruck die erste Verhandlungsrunde zum Abschluss eines Anschluss-Entgelttarifvertrages für die Beschäftigten der Mitgliedsbrauereien der Bayerischer Brauerbund Tarifgemeinschaft e.V. statt. Nach sechsstündigen Verhandlungen vertagten sich die Tarifparteien ergebnislos.

Eingangs wurde arbeitgeberseitig die schwierige Lage der deutschen und bayerischen Brauwirtschaft vor dem Hintergrund der zurückliegenden Corona-Jahre und der Folgen des Ukraine-Krieges eingehend dargelegt. Die Vertreter der Unternehmen verwiesen auf enorme Kostensteigerungen in allen Brauereibereichen, die gerade den in Bayern vorherrschenden brauwirtschaftlichen Mittelstand stark belasten.

In dieser Lage würden, so die Vertreter der Brauereien, überhöhte Gehaltsanpassungen die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Brauwirtschaft gegenüber ihren außerbayerischen Konkurrenten gefährden.

Die Brauereien seien sich, so betonte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft, Dr. Jörg Lehmann, Paulaner, jedoch ihrer Verantwortung auch gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewusst und sähen die Herausforderungen, mit denen diese durch die aktuell hohe Inflationsrate konfrontiert seien.

So wurde brauereiseitig angeboten, die Bezüge der Beschäftigten zunächst rückwirkend zum 1. März 2023 über alle Bewertungsgruppen einheitlich um 115 EUR monatlich anzuheben und innerhalb des ersten Laufzeitjahres eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten à 500 EUR auszuzahlen.

Für ein zweites Laufzeitjahr (1.3.2024 – 28.2.2025) boten die Arbeitgebervertreter eine Anpassung der Bezüge um weitere 115 EUR monatlich an sowie die nochmalige Auszahlung einer Inflationsausgleichs­prämie in Höhe von insgesamt 1000 EUR.

In Summe entspricht das Arbeitgeberangebot – umgerechnet auf die Monate der angebotenen 24-monatigen Vertragslaufzeit – einer Erhöhung der monatlichen Bezüge um gut zehn Prozent bezogen auf den derzeitigen Ecklohn.

Die Arbeitnehmervertreter waren ungeachtet dieses Angebotes nicht bereit, von ihren hohen Forderungen (Erhöhungen der Bezüge um zwölf Prozent bei einer Laufzeit von lediglich zwölf Monaten) abzurücken.

Darauf wurden die Tarifverhandlungen zunächst ergebnislos vertagt. Sie werden am 26. April 2023 fortgesetzt.

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