Dehoga fordert Rettungspaket für das Gastgewerbe
Corona-Krise | Die Bundesregierung schloss am 6. April 2020 mit dem „KfW-Schnellkredit“ für den Mittelstand eine Hilfslücke – mit 100 Prozent Haftungsfreistellung durch den Bund.
„Der neue Schnellkredit ist eine wertvolle Liquiditätshilfe. Dafür gebührt der Bundesregierung und allen Beteiligten Anerkennung und unser Dank. Die genauso von uns geforderte Verlängerung der Tilgungsfristen für die KfW-Unternehmer-Kredite, von fünf auf mindestens zehn Jahre, ist leider noch nicht beschlossen worden. Hier werden wir am Ball bleiben“, verspricht Dehoga-Präsident Guido Zöllick.
Auch wenn die Nachbesserungen der Bundesregierung die Zahlungsfähigkeit vieler Unternehmen positiv beeinflusse, könne es nicht gewollt sein, dass die Betriebe in Hotellerie und Gastronomie am Ende der Krise mit unglaublich hohen Kreditverbindlichkeiten alleine gelassen werden und ohne Perspektive dastehen.
„Deshalb fordern Deutschlands Gastgeber einen Rettungsfonds von der Politik, wie er in der Vergangenheit zum Beispiel für die Landwirtschaft aufgelegt wurde“, unterstreicht Zöllick. Zudem gelte es, die Mehrwertsteuer für alle gastronomischen Umsätze zu senken, damit die Kredite in der Zukunft auch getilgt werden könnten, macht Zöllick deutlich.
Gastronomen und Hoteliers sind in der Corona-Krise besonders schwer und existenziell betroffen. Eine aktuell durchgeführte Umfrage des Dehoga mit über 11 000 teilnehmenden Betrieben bestätigt, dass die bisherigen Sofortmaßnahmen und Liquiditätshilfen zwar richtig und gut sind, aber nicht ausreichen, um die Existenzen der Betriebe zu retten.
Im Ergebnis fordern etwa 83 Prozent der Betriebe weitere Unterstützungsmaßnahmen. Die Branche setzt zudem auf das Kurzarbeitergeld. Gut zwei Drittel der Betriebe (67%) haben laut der Umfrage bereits Kurzarbeitergeld bei der Bundesagentur für Arbeit angezeigt. „Kurzarbeit hilft, Beschäftigung zu sichern“, so Zöllick. „Die entscheidende Frage ist jetzt: Kommen die Zahlungen noch rechtzeitig bei unseren Betrieben an, die teilweise seit Wochen keine Umsätze mehr haben.“ Um schnellstmöglich wie unbürokratisch die dringend benötigte Liquidität zu schaffen und unnötigen Schaden zu verhindern, fordert der Dehoga die baldige Auszahlung des Kurzarbeitergeldes.
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Quelle
BRAUWELT 17-18, 2020, S. 441
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- Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V., DEHOGA Bundesverband, Berlin , Deutschland