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Sandra Gresser lud zum Jubiläumsfest nach Regensburg ein (Foto: Michaela Heelemann)
25.07.2023

Ein Sommerfest für 150 Jahre

Gresser | Vielleicht hätte es letztes Jahr gar kein so schönes Wetter gegeben. Das Gründungsjahr war nämlich 1872, doch das Jahr 2022 bot noch nicht die Planungssicherheit für eine ausgelassene Jubiläumsfeier. Und so lud Firmenchefin Sandra Gresser Ende Juni Kunden, Belegschaft, Freunde und Familie eben ein Jahr später zu einem Sommerfest bei perfektem Wetter am Standort in Regensburg ein.

Für ein Familienunternehmen ist ein 150-jähriges Jubiläum ein außerordentliches Ereignis. Es gibt keine verlässlichen Zahlen, aber nach Schätzungen erreicht nur jedes 100. Unternehmen ein Alter von mehr als 100 Jahren. An der Universität Rostock hat man im Jahr 2016 erforscht, dass ein Unternehmen in Deutschland durchschnittlich nur zwölf Jahre alt wird. Die Firma Gresser hat in vier Generationen viel erlebt, manche Krisen überlebt und sich stetig weiterentwickelt. Neben vielen Anekdoten und Fakten gibt es fünf Ereignisse, die in der Firmengeschichte nachhaltige Bedeutung haben.

Vom Holzfass zum Behälterbau

Ursprünglich war der Betrieb eine Fassbüttnerei, die wahrscheinlich im Jahr 1929 wegen der Geruchsbelästigung, die beim Fässerpichen entstand, vor die Tore der Stadt an den heutigen Standort ziehen musste. Das zweite einschneidende Ereignis war der Wechsel vom Werkstoff Holz hin zum Aluminium im Jahr 1950. Knapp 20 Jahre später wurde dann auf Edelstahl umgestellt und seitdem viel bei der Schweißtechnik und Oberflächenbehandlung optimiert mit dem Ziel, das Hygenic Design und die Langlebigkeit der Tanks zu verbessern. Nach der Wende kam 1990 der zweite Standort in Nöbdenitz, Thüringen, hinzu an dem Christian Gresser den Ehrgeiz hatte, einen so großen Turm mit Kran zu installieren, dass man Behälter bis zu einer Höhe von 28 Metern und einem Durchmesser von bis zu sechs Metern produzieren könnte. Auf dem LKW lassen sich jedoch nur Durchmesser bis 4,50 Meter transportieren. Das fünfte Ereignis war dann die Übergabe der Firma von Christian Gresser an seine Tochter Sandra im Jahr 2018 (vgl. BRAUWELT Nr. 50, 2018, S. 1535–1537), die bereits seit 2004 im Unternehmen gearbeitet hatte und damit genügend Erfahrung und Kontakte für diese große Aufgabe mitbrachte. Sie ist damit die erste Frau in der Firmengeschichte, die offiziell die Geschicke leitet.

Doch bereits ihre Großmutter Mathilde war an der Seite ihres Mannes Viktor Gresser in der Nachkriegszeit eine „unverzichtbare Säule der Firma“, wie Sandra Gresser betonte. Das heißt, ganz unbeteiligt waren die Frauen auch in früheren Jahren nicht, obwohl die Firmeninhaber immer die männlichen Vertreter der Familie Gresser waren.

Ganz reibungslos verliefen die fünfzehn Jahrzehnte nicht, und so freute sich Sandra Gresser ganz besonders, dass die Verwandtschaft recht zahlreich an der Jubiläumsfeier teilgenommen hat. Ihr besonderer Dank ging an die Kollegen in der Firmenleitung, Siegfried Schiekofer und André Preiß, sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber auch Ehemann Markus und Sohn Moritz wurden nicht vergessen, denn schließlich müssen die beiden ja so manche ihrer „Flausen mitmachen“.

Zu einem ausgelassenen Fest gehören neben dem idealen Sommerwetter auch die kulinarischen Köstlichkeiten, Musik und gute Laune der Gäste. Zahlreiche Brauereien sorgten mit ihren Bierspezialitäten für eine abwechslungsreiche Auswahl. Die Namen der Vorfahren fanden sich bei den angebotenen Spirituosen und Cocktails wieder, die zum Teil extra dafür destilliert wurden. Ein leckeres Grillbuffet, Nachspeisen und feine Eisspezialitäten ließen keine Wünsche offen.

Und eine kleine Veränderung gibt es auch noch: Ab sofort firmiert man kurz und bündig als Gresser GmbH.

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