05.05.2020

Schmelzwanne der Zukunft

Bundesverband der Glasindustrie | Die europäischen Behälterglashersteller schließen sich erstmals zusammen, um in einem großangelegten Projekt die erste große Hybrid-Elektro-Schmelzwanne zu bauen. Diese „Schmelzwanne der Zukunft“ wird die weltweit erste große Hybrid-Oxyfuel-Schmelzwanne sein, die zu 80 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird.

Damit werden die derzeitig eingesetzten fossilen Brennstoffquellen ersetzt und die CO2-Emissionen um bis zu 50 Prozent reduziert.

Für die erfolgreiche Durchführung und Finanzierung dieses Pilotprojekts haben 20 Behälterglashersteller ihre Ressourcen mobilisiert. „Wir sind sehr stolz, dieses gemeinsame Branchenprojekt bekanntzugeben“, kommentiert der Präsident des Verbands der europäischen Hersteller von Glasbehältern (FEVE) Michel Giannuzzi. „Die Hybridtechnologie verändert die Art und Weise, wie wir produzieren, grundlegend. Mit ihr können wir die CO2-Bilanz in der Behälterglasproduktion deutlich reduzieren. Dieser Schritt stellt einen wichtigen Meilenstein für die Glasindustrie bei der Umsetzung unserer Dekarbonisierungsstrategie dar.“

In vielen ihrer 150 europaweiten Glashütten arbeitet die Branche bereits mit kleinenElektro-Schmelzwannen. Doch diese werden ausschließlich zur Herstellung von Weißglas aus Rohstoffen genutzt. Dank der neuen Technologie kann eine Glaswanne pro Tag über 300 Tonnen Glas in jeder beliebigen Farbe produzieren und dabei große Mengen von Recycling-Glas einsetzen. Die Ardagh Group, Dublin, Irland, der weltweit zweitgrößte Hersteller von Behälterglas, hat sich bereit erklärt, die Schmelzwanne in Deutschland zu bauen. Baubeginn ist im Jahr 2022, eine Auswertung der ersten Ergebnisse ist für das Jahr 2023 geplant. „Mit dieser neuen Technologie machen wir uns auf den Weg zur klimaneutralen Glasverpackung und gewährleisten eine langfristig nachhaltige Herstellung“, erklärt Martin Peterson, CEO der Ardagh Group, Glass Europe. „Wir möchten die Machbarkeit des elektrischen Schmelzens im kommerziellen Maßstab nachweisen, was den Behälterglasmarkt revolutionieren würde.“

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