Transformationsschritte
Vielfältig sind die Themen und Herausforderungen, mit denen sich die Brau- und Getränkewirtschaft auseinandersetzen muss. Ein kleines bisschen Entspannung kommt da gerade von Rohstoffseite. Wenn auch die Witterung es weder dem Hopfen noch der Braugerste in diesem Jahr wirklich einfach machte, gehen die auf dem IGN-Hopfentag verlautbarten Ernteschätzungen – zum Redaktionsschluss noch vorläufige Zahlen – für 2025 von einer nur leicht unterdurchschnittlichen Hopfenernte aus. Und von der Braugerste kommen beruhigende Signale, hier rettete in Deutschland vor allem das 3-Säulen-Modell aus Sommerbraugerste, Winterbraugerste und Sommerbraugerste in Herbstaussaat das Ernteergebnis, zu erwarten sind gute Erträge und Qualitäten (ab S. 634).
Innovation in der Lehre – Auch in der Lehre stehen umfangreiche Transformationsprozesse bevor. Hauptziel der industriellen Evolution hin zu Industrie 5.0 ist es, industrielle Prozesse zu humanisieren und eine harmonische Interaktion zwischen Mensch und Technologie zu fördern, wie Prof. Thomas Schlechter schreibt. Ein konkretes Beispiel, wie diese Vision in der Praxis aussehen kann, ist das Projekt Leonardo. Das Projekt zielt darauf ab, neue Lehrmethoden, Materialien und Werkzeuge für eine menschenzentrierte Ausbildung im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen und -management zu entwickeln. Basis dafür ist die Industrie 5.0-Nachbildung einer produktiven Brauerei (ab S. 658).
Verluste minimieren – Für den wirtschaftlichen Betrieb von Brauereien ist es essentiell, die eingesetzten Rohstoffe möglichst effizient zu nutzen. Aus der Literatur ist bekannt, dass sich ein hoher pH-Wert positiv auf die Löslichkeit der α-Säuren auswirkt. Ein hoher pH-Wert ist allerdings schlecht für die meisten anderen Prozesse der Würzekochung. Dr. Johannes Tippmann beschreibt einen Ansatz, der in parallel zur Würzekochung stattfindender Lösung der α-Säuren besteht (ab S. 647).
Inspektionslösungen – Ein Umbruch findet derzeit auf dem Behältermarkt statt, wiederverwendbare Verpackungen sind in Europa und international aufgrund des wachsenden Umweltbewusststeins auf dem Vormarsch. In diesem Zusammenhang wird z. B. die Kontrolle von Mehrweg-To-Go-Getränkebechern insbesondere für Anwendungen wie Festivals immer wichtiger. Oliver Kory zeigt ab S. 654, dass hierbei ein Wechsel der Perspektive nützlich sein kann.
Autoren
Christian Dekant
Quelle
BRAUWELT 18, 2025, S. 631