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18.04.2023

Herausfordernde Zeiten

Das Thema lag geradezu auf der Hand: „Brewing in a challenging World“ war das Motto der 15. Trends in Brewing, die Anfang April 2023 am Technologie-Campus der KU Leuven in Gent stattfanden. Drei Tage diskutierten 320 an Wissenschaft und Forschung Interessierte aus 20 Ländern die Auswirkungen von Klimawandel, Ukrainekrieg und Kostenexplosion. Dabei ging es um neue Verfahren und Produkte, um Sensorik, Qualitätssteigerung und Kostensenkung (S. 369).

Sudpause mit Folgen – Und es gibt genug zu tun: Wissenschaft und Wirtschaft versuchen gleichermaßen, die aktuellen Herausforderungen der Brauwirtschaft mithilfe innovativer Lösungen zu bewältigen. Ein schönes Beispiel aus Gent: Bei den „Trends“ wurde zum achten Mal der Ludwig-Narziß-Preis für Brauwissenschaft verliehen. Dr. Carsten Zufall, Cervecería Polar, Venezuela, sah sich seinerzeit durch eine längere Sudpause ganz besonderen Herausforderungen gegenüber. Sie war die Ursache für ein Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse jetzt als praxisrelvanteste BrewingScience-Veröffentlichung des Jahres 2022 ausgezeichnet wurden. Im Mittelpunkt: die Lagerfähigkeit von Hefe (S. 370).

Bierhefe mit Potential – Auf der Suche nach innovativen Geschäftsideen mit Mehrwert für die Braubranche stehen die Weiterverwendung von Hefe und Treber ganz weit oben. Prof. Tomas Kurz und sein Team von ProteinDestillery, Ostfildern, haben ein Verfahren entwickelt, das Hefe als Quelle für vegane Proteine und andere wertvolle Inhaltsstoffe nutzt, um sie für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie aufzubereiten. Die Brauerei kann dabei reiner Lieferant von Überschusshefe aus der Bierproduktion sein oder aber selber produzieren. Über das nötige Know-how in der Fermentation verfügen die Brauer ja … (S. 375).

Bioraffinerie – Großes Potenzial gibt es auch beim Treber, Stichwort Biogastechnologie. In der Brauerei Göss in Österreich wird Biertreber zu Biogas und hochwertigem Dünger umgewandelt. Das Biogas wird zur Energieerzeugung in der Brauerei eingesetzt, während der Dünger zurück aufs Gerstenfeld kommt. Eine echte Kreislaufwirtschaft, so Autor Reinhold Waltenberger, BDI-BioEnergy International, Raaba-Grambach, Österreich. Details hierzu lesen Sie ab Seite. 383.

Mehr Effizienz – weniger Schwand – Auch technologisch lässt sich noch einiges erreichen. Ab Seite 379 zeigen Jan-Martin Glöckner und Sebastian Kleespies, Flottweg SE, Vilsbiburg, Möglichkeiten, wie sich durch Dekanter-Technologie der Würzeschwand im Whirlpool und der Bierschwand im Gär- und Lagerkeller erheblich minimieren lassen. Eine Option für große und kleine Betriebe …

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