Wissen und Information sind wichtige Produktionsfaktoren
Wissensmanagement wird in Zukunft wohl der wichtigste Produktionsfaktor. Diese Aussage traf Dr. Günther Seeleitner, Präsident des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker, bei der Eröffnung der 53. Arbeitstagung des Bundes (s.S. 1253). Im Mittelpunkt müsse gerade im Wissenstransfer der Mensch stehen, denn nur auf der Basis von Vertrauen kann es in den Unternehmen zum Austausch von Wissen kommen. Auf der gleichen Veranstaltung hielt R. Freitag, Dornbirn, einen sehr guten Vortrag über die Anforderungen an die Ausbildung von Brauereifacharbeitern in der Zukunft. Die „Brauwelt“ wird über dieses Referat noch ausführlich berichten. Freitag plädierte für eine erweiterte Ausbildung des Brauernachwuchses mit Abschluss zur Lebensmittelfachkraft, Fachgebiet Brauer, Mälzer und Getränkeerzeugung, damit der Nachwuchs eventuell auch in anderen Lebensmittel- bzw. Getränkebetrieben arbeiten kann. Im Zeichen der zunehmenden Rationalisierung und Automatisierung sollten die jungen Leute nicht nur flexibler sein, sondern auch höheren Anforderungen genügen. Inwieweit diese Lebensmittelfachkräfte dann die Braumeister entlasten bzw. ersetzen können bzw. sollen, bleibt aber abzuwarten. Der Deutsche Braumeister- und Malzmeister-Bund plädiert eindeutig für den Erhalt des Meisterbriefes im Braugewerbe, da die Malz- und Bierbereitung die Beherrschung aufwändiger Techniken und Apparaturen sowie komplexer Lebensmittel-Hygieneverordnungen erfordern (S. 1256). Darüber hinaus sind es gerade die Meister, die für die hohe Ausbildungsleistung des Handwerks verantwortlich sind.