Qualitätsprodukte müssen ihren Preis haben
Das gilt nicht nur für die Rohstoffe, z. B. Braugerste. Wie beim 39. Internationalen Braugerstenseminar der VLB in Berlin zum wiederholten Male betont, ist die Höhe der Braugerstenprämie das entscheidende Instrument zur Beeinflussung der Anbaufläche
(S. 1267). Darüber hinaus wird die Winterbraugerste eine zunehmend wichtige Alternative zur Sommerbraugerste, auch ein Thema, das seit Jahren in der Branche diskutiert wird.
Qualität aus Sicht der Verbraucher – Dies bei 955 Bieren aus 34 Ländern festzustellen und zu bewerten, war Aufgabe von 88 Juroren aus 21 Nationen beim European Beer Star Award 2010 am 8. Oktober in Gräfelfing. Der Wettbewerb fand zum siebten Male statt und ist mittlerweile der größte europäische Bierwettbewerb, der besondere, authentische Biere auszeichnet, die geschmacklich und qualitativ überzeugen sowie die Sortenkriterien am besten erfüllen und somit auch etwas mehr kosten dürfen (S. 1268).
Qualität und Nachhaltigkeit – Dieses Thema war Schwerpunkt bei den Lebensmitteltagen 2010 der DLG (S. 1269). Die Nachhaltigkeit wird im Lebensmittelsektor und auch im Getränkebereich immer mehr zum Qualitäts- und Differenzierungskriterium sowie zur Perspektive unternehmerischen Handelns. Siegel, wie das neue Nachhaltigkeitslabel „Pro Planet“ der REWE-Gruppe, können hier einen entscheidenden Beitrag leisten. Diese Produkte werden sicherlich nicht im Preiseinstiegsbereich angeboten.
Nachhaltigkeit durch CO2-freien Strom – Zur Produktion ihrer hochwertigen, teils bio-zertifizierten Produkte setzt die Härtsfelder Familienbrauerei Hald e.K. ab 2011 ausschließlich auf Strom aus Wasserkraft und senkt damit ihren CO2-Austoß um 220 Tonnen pro Jahr (S. 1273). Das Reinheitsgebot für Bier bekommt so eine neue, ökologische Dimension, die Brauerei ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal.
Topqualität: Biomineralwasser – Beim 4. Wasserseminar des Competence Pools Weihenstephan (cpw) berichtete Manfred Mödinger über die jüngsten Absatzerfolge von Biomineralwasser, das im letzten Jahr einen Zuwachs von 16 Prozent zu verzeichnen hatte, und das trotz eines Endverbraucherpreises von rund 1 EUR/l sowie eines gnadenlosen Preiswettbewerbs im allgemeinen Mineralwassermarkt.
Qualität und Brancheninformationen – In diesem Bereich leistet der Fachverlag Hans Carl, Nürnberg, seit 1861 beste Arbeit, die natürlich ihren Preis hat, auch und gerade in Zeiten von Google und Wikipedia. Die branchenspezifische redaktionelle Aufbereitung aller relevanten Themen im Print- und im Online-Bereich sowie die Bereitstellung aller Daten im elektronischen Archiv, das sind die Stärken der BRAUWELT. Überzeugen Sie sich und besuchen Sie uns auf der Brau Beviale 2010, Halle 1, Stand 201/300.
Autoren
Karl-Ullrich Heyse
Quelle
BRAUWELT 42, 2010, S. 1265