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28.02.2023

Alternativen für ganz besondere Biere

Der Biermarkt erholt sich, nur leicht und recht langsam, wie sowohl der deutsche als auch der österreichische Dachverband vermelden. Und auch wenn sich die Branche hüben wie drüben als sehr robust gezeigt hat, so kämpfen doch alle mit den massiven Kostensteigerungen (S. 225). Da
sind – noch mehr als sonst – interessante Alternativen willkommen.

Low Input – high Output – Die Sorte Herkules bildet vielerorts das Rückgrat der Grundhopfung im Bier. Diese Dominanz ist nicht ohne Risiko, weswegen Alternativen zur Absicherung gesucht werden. Das Ergebnis aus dem Hopfenforschungszentrum in Hüll heißt Titan und verfügt ersten Ergebnissen nach über eine hohe Klimastresstoleranz, optimierte Anbau- und Resistenzeigenschaften, sehr gute Brauqualität und vor allem über eine hohe Bitterqualität bei einem angenehmen und ausgewogenen Aroma. Das ausführliche Hopfenporträt finden Sie ab Seite 231.

Win-Win-Situation – Bleiben wir noch kurz beim Hopfen: Hopfenproduzent oder Stromproduzent – diese Entscheidung muss Landwirt Josef Wimmer bald nicht mehr treffen. Er ist beides, nachdem gerade auf seinen Flächen in der Hallertau die erste Photovoltaik-Anlage über einem Hopfengarten aufgebaut wird. Das allgemeine Interesse daran ist groß, die Vorteile sind vielfältig. Können Brauer bald von ihrem Hopfenpflanzer auch Strom beziehen? Ein Plus in Sachen Regionalität wäre es auf jeden Fall …(S. 250).

Wilde Hefen – „Was gärt denn da?“ ist bei spontanvergorenen Bieren eine durchaus berechtigte Frage, die Antwort aber schwierig, wenn man teure Analysen vermeiden will. Dr. René Rehorska von der FH Joanneum in Graz hat für ein kleines slowenisch-österreichisches Braukollektiv ein Verfahren entwickelt, um „fermentationsassoziierte Nicht-Saccharomyceten“ isolieren, identifizieren und ihre Gäreigenschaften testen zu können (ab S. 235 und detailliert in BrewingScience (75), 9/10-2022, S. 79 ff.).

Besondere Biere – Barrel-Aromen im Bier versprechen einen ganz besonderen Genuss, der jedoch mit dem Aufwand der Holzfasslagerung verbunden ist. Oder? Markus Raupach, Bamberg, beschreibt ab Seite 239 eine Alternative in Form einer Holzspirale, die teure Fässer spart und normalen, aber insbesondere alkoholfreien Bieren zu mehr Körper verhelfen kann. Und diese Biere liegen – siehe Biermarkt (S. 225) – ja eh im Trend.

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