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15.05.2003

Bier in PET vor dem Durchbruch?

Die Zeit scheint reif zu sein für die Abfüllung von Bier in PET-Gebinde. Das zeigte die Informationsveranstaltung „Bier in PET-Flaschen“, die der Verband mittelständischer Privatbrauereien in Bayern zusammen mit der Fa. Krones AG am 5. Juni 2003 in Neutraubling abgehalten hat (s.a. S. 757). Unter der Überschrift „PET made: state-of-the-art“ stand das PETnology Forum 2003, das Anfang Mai in München stattgefunden hat (S. 758). Bereits die Frühjahrstagung der VLB Berlin hatte dem Thema PET für die Abfüllung von Getränken einen Tagungsordnungspunkt gewidmet (s.S. 771). Bei all diesen Veranstaltungen ging es nicht nur um die aseptische Abfüllung von Getränken in PET-Gebinde, sondern auch um moderne Fülltechnologien und Verschlussarten sowie um die entsprechende Etikettiertechnik bei PET-Flaschen. Diese Techniken ermöglichen es auch mittelständischen Betrieben, Bier in PET-Gebinde zu füllen. Eine andere Frage ist die nach den Barriereeigenschaften der PET-Flaschen bezüglich des Gasaustausches zwischen Flascheninhalt und umgebender Atmosphäre. Nur mittels einer Rundumetikettierung bzw. der Stretch-Sleeve-Technik lassen sich die Barriereeigenschaften der PET-Flasche nicht verbessern. Dazu bedarf es schon größerer Anstrengungen. Polyethylennaphtat (PEN) zeigt sehr gute Barriereeigenschaften und könnte möglicherweise, wie Bernd Birkenstock und Gerhard Bößendorfer auf S. 764 berichten, als Monomaterial eingesetzt werden. Es ist jedoch zur Zeit noch sehr teuer und wird es wohl auf absehbare Zeit auch bleiben. Neue Beschichtungstechniken zeigen nach ersten Versuchen in der Praxis erfolgsversprechende Wege auf, und zwar nicht nur hinsichtlich der Barriereeigenschaften, sondern auch bezüglich iner möglichen Gewichtsreduzierung der PET-Flaschen. Um die Frischequalität von Bier in Kunststoffflaschen zu erhalten, schlagen Birkenstock und Bößendorfer im ersten Teil ihrer Publikation zu diesem Thema eine in der Licher Privatbrauerei entwickelte Sekundärverpackung von Kunststoffflaschen vor („PET-Pack“), die den qualitativen Nachteil der kostengünstigen PET-Flasche beseitigt. Die gefüllten und verschlossenen PET-Flaschen erhalten dabei eine komplette Sekundärverpackung aus einem preiswerten, jedoch gas- und lichtundurchlässigen Material. Die Sekundärverpackung wird zunächst mit CO2 oder N2 inertisiert, die Flaschen werden eingesetzt und anschließend wird die Sekundärverpackung gasdicht verschweißt.

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