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26.06.2012

Generische Themen immer wichtiger für deutsche Brauer

Generische Themen bilden für Dr. Hans-Georg Eils, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), die gemeinsame Schnittmenge der Mitgliedsbrauereien, „die wir intensiv diskutieren und für die wir Positionen erarbeiten“. Dazu zählten z. B. die Kritik an der Kennzeichnung für alkoholfreies Bier oder der gesamte alkoholpolitische Bereich auf nationaler sowie internationaler Ebene. In einem Gespräch mit BRAUWELT-Chefredakteurin Dr. Lydia Winkelmann (S. 760) zog Dr. Eils nicht nur ein Fazit nach einem Jahr an der Spitze des Verbandes, sondern nannte auch zukünftige Aufgaben wie die Realisierung der Vision des DBB, die Interessenvertretung der gesamten deutschen Brauwirtschaft, d. h. aller Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, zu sein. Zur Mission gehören auch die Pflege politischer Netzwerke auf verschiedenen Ebenen zur Durchsetzung der eigenen Interessen sowie die Beschaffung, Verarbeitung und Kommunikation branchenrelevanter Informationen und Sachverhalte und zu guter Letzt die positive Darstellung der Branche und des deutschen Bieres in der Öffentlichkeit. Gerade zum letzten Punkt gibt es sicher noch viel zu tun, man denke nur an die generische Bierwerbung.

Nahezu konstanter Bierabsatz – Wie beim Deutschen Brauertag in Berlin bekannt gegeben, blieb der Gesamtbierabsatz 2011 im Inland mit 98,2 Mio hl nahezu konstant; der Exportanteil stieg leicht um 0,3 auf 16,1 Prozent der Gesamtproduktionsmenge. 2012 ist bisher beim Gesamtbierabsatz ein Minus von 2,3 Prozent zu verzeichnen. Dr. Eils hofft hier auf besseres Wetter und eine erfolgreiche Fußball-EM (S. 737). Allerdings darf man die Entwicklung der deutschen Bevölkerung und deren Trinkverhalten nicht außer Acht lassen. Dr. Uwe Lebok und Florian C. Weber stellen in ihrem Beitrag „Deutsches Bier und American Way of Life“ (S. 745) eine These auf, die fast von Thilo Sarrazin stammen könnte: „Die Deutschen sterben aus und mit ihnen ihr Bier“. Es wird in den oberen Altersstufen weniger Bier getrunken und jüngere Menschen wachsen nicht mehr automatisch in die Kategorie Bier hinein und wenn doch, dann mit einem deutlich eingeschränkten Pro-Kopf-Verbrauch. Diese Entwicklung, so die Autoren, ist in vielen anderen Ländern gegenläufig.

Internationale Attraktivität für deutsches Bier – Diese ließe sich laut Dr. Uwe Lebok und Florian C. Weber durch eine bessere und effizientere Vermarktung erhöhen. Eine Brauerei allein wird sicherlich nur ansatzweise das Image deutschen Bieres verbessern und präzisieren können. Das wäre Aufgabe einer konzentrierten Aktion der deutschen Brauereien-Vielfalt – solange es diese noch in dieser Form gibt – und des Deutschen Brauer-Bundes. Womit wir wieder beim Thema Generik wären. Man könne nur hoffen, so die Autoren, dass auch dies „nicht schon wieder verschlafen wird und deutsche Brauer sich in Zukunft weniger mit sich selbst beschäftigen, um offensiv, mit Mut und ein wenig mehr Wir-Gefühl nach Außen zu gehen“. Dem ist aus meiner Sicht nichts

hinzuzufügen.

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