Die Menschen im Mittelpunkt

An dieser Stelle hatte ich ursprünglich vor, Ihnen einen Eindruck vom Festival 500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot in München zu vermitteln. Es hatte alles so schön und friedfertig begonnen: Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hatte in Begleitung der Bierkönigin Sabine-Anna Ullrich und der Hopfenkönigin Anna Roßmeier am vergangenen Freitag das Festival mit den bayerischen Brauer-Präsidenten Georg Schneider und Gerhard Ilgenfritz bei schönstem Biergartenwetter eröffnet. Viele Menschen aus Nah und Fern, manche von sehr fern, waren auf den Münchner Odeonsplatz geströmt, um das Reinheitsgebot, Bayern und das Bier zu feiern. Und dann diese Wahnsinnstat im Norden Münchens! Zum Glück ist es den Organisatoren im Bayerischen Brauerbund und den Privaten Brauereien Bayern gelungen, die vielen Tausend Menschen auf dem Platz in Sicherheit zu bringen, bis die Situation klarer wurde. Das Festival, das eigentlich bis Sonntag dauern sollte, wurde noch in der Nacht abgesagt.

Sinnvolle Symbiose – Da fällt es wirklich schwer, zur Tagesordnung zurückzukehren. Aber es muss und es wird weitergehen, und Bayern wird – gerade in Kombination mit Bier – auch weiterhin als touristisches Ziel attraktiv sein. Dr. Martin Spantig, Bayern Tourismus Marketing, München, erläutert ab S. 850, warum eine Zusammenarbeit zwischen Brauereien und Tourismusmarketing in Bayern nahezu unerlässlich ist und welche Konzepte bisher verfolgt werden.

Breites Anwendungsfeld – In mehreren Beiträgen widmen wir uns in dieser Ausgabe dem Thema RFID. Ab S. 853 geht es um die Möglichkeiten, RFID-Technik für die Betriebsmittelprüfung heranzuziehen und so die Inventarisierung der Betriebsmittel sowie die Zuordnung der Prüfprotokolle zu vereinfachen. Aber es gibt noch weitere Einsatzgebiete: Die bedarfsgerechte Bereitstellung von Bier und anderen Getränken stellt Gastronomen und Händler mitunter vor große Herausforderungen. Kundenwünsche erfüllen, ohne Lagerkapazitäten zu strapazieren – wer einmal das am Bostoner MIT entwickelte „Beer Distribution Game“ gespielt hat, weiß, wie schnell Lieferketten aus dem Gleichgewicht gebracht werden können. „Mithilfe der EPC/RFID-Technologie wird die intelligente Supply Chain in der Getränkebranche Realität“, versprechen die Autoren des Beitrages „Digitaler Durstlöscher“ ab S. 859.

Wer nun glaubt, dass diese Technik nur etwas für „die Großen“ sei, dem sei der Beitrag „ RFID-basierte Fassbier-Bestelldatenbank für Gasthausbrauereien“ (S. 856) empfohlen. Im Rahmen einer Arbeit an der Hochschule Fulda ist eine anwenderfreundliche Software für den Fassbierverkauf entwickelt worden, die unter Einsatz der RFID-Technik zur Fassidentifikation den Zeitaufwand bei der Datenverwaltung reduziert und dabei auch für kleinere Brauereien erschwinglich ist. So bleibt mehr Zeit für den Kundenservice!